Fesselnde Fortsetzung
In seinem 5. Fall bekommt es Major Leo Brandner vom LKA Niederösterreich mit der Leiche des "Schmiedepapstes" Gottfried Lugbauer zu tun. Lugbauer ist nicht nur zwischen Baumstämme geraten, sondern zuvor mittels eines handgeschmiedeten Eisennagels erstochen worden. Die Liste der Verdächtigen ist lang, denn der Tote war kein besonders umgänglicher Mensch. Streitsüchtig und ein Womanizer - so die Kurzbeschreibung des Opfers. Ist ein Teilnehmer des Schauschmiedens der Täter? Oder steckt da etwas ganz anderes dahinter, denn Lugbauer wird nicht der einzige Tote sein. Meine Meinung: Ich begleite die Reihe um Major Leo Brandner seit seinem ersten Fall ("Mostviertler") und finde sie nach wie vor lesenswert, da immer wieder neue Aspekte einfließen. Das Novum diesmal ist Annika Lindner, die neue Kollegin, die sich in ihrem ersten Mordfall bewährt, auch wenn nicht alles auf Anhieb gelingt. Hier bewahrheitet sich das alte Sprichwort "Es ist noch kein/e Meister/Meisterin vom Himmel gefallen". Schmieden oder Polizeiarbeit - alles muss von Grund auf gelernt werden. Helmut Scharner hat hier vor dem Hintergrund der Mostviertler Eisenstraße, einer geschichtsträchtigen Gegend Österreichs, einen fesselnden Krimi geschrieben, bei dem wenig so ist, wie es scheint. Der Schreibstil ist flott und die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Leo Brandner ist ein Familienmensch. Anders als zahlreiche Kollegen in der Kriminalliteratur verfügt er über ein intaktes Familienleben. Annika Lindner hat noch einiges zu lernen, doch macht sie ihre Sache recht gut. Nur Pfefferminztee wird sie keinen mehr mögen. Wie es sich für einen Regio-Krimi gehört, sind Land und Leute sehr gut beschrieben. Das erwähnte Schauschmieden und Schautriften gibt es wirklich. Besucht einfach das Mostviertel. Fazit:Gerne gebe ich diesem, wieder richtig spannenden und undurchsichtigen Fall für Major Brandner 5 Sterne.