Dies war eines der wenigen Bücher, die ich eigentlich bereits nach wenigen Seiten abbrechen wollte, so wenig hat mich der Erzählstil gepackt. Das Buch wird in Ich-Form aus drei Perspektiven erzählt, aus der zweier Ermittler und aus der Tätersicht.Die Ermittler waren mir beide nicht sympathisch, besonders der Hauptprotagonist hat mich regelrecht abgestoßen.Da ich im Urlaub war habe ich dann doch weitergelesen und es erwartete mich ein ziemlich spannender, teilweise recht blutiger, Thriller mit vor allem im letzten Drittel mehreren nicht vorhersehbaren Wendungen. Spannend war es, keine Frage. Aber es las sich (für mich) einfach nicht schön.Worum geht es?Inspektor Johann "Jacket" Winkler hat vor vier Jahren fast im Alleingang ein Kind aus den Fängen einer Organhandel-Mafia gerettet und die Schuldigen hingerichtet. Dabei kam sein Kollege ums Leben. "Jacket" wird seitdem wie ein Held gefeiert, ein Buch über die Heldentat wird ein Bestseller und er ist quasi das Aushängeschild der Wiener Abteilung "Leib und Leben". Er selbst, so bekommt man nach und nach mit, lebt im Grunde nur noch mit Psychopillen und seine einzige Vertraute ist seine Psychologin...an die Ereignisse von damals erinnert er sich nur bruchstückhaft...Als eine Leiche gefunden wird kommt er zufällig in ein Ermittlungsteam mit Bezirksinspektor Mohammad ¿Mo¿ Moghaddam, genannt "Momo", einem überkorrekten, ehrgeizigen Beamten mit iranischen Wurzeln, der diesen Fall unbedingt lösen will, um endlich aufzusteigen.Beide sind sich auf Anhieb unsympathisch.Als weitere Morde geschehen wird es Jacket unheimlich, denn in seinem neuesten Buch kommen genau diese Taten vor...Seine ganze Welt gerät ins Wanken. Wird ihm jemand glauben, dass er nicht selbst der Täter ist, wenn er sich seiner eigenen Erinnerungen nicht mehr sicher ist? Ausgerechnet Momo scheint ihm Glauben zu schenken...Wie gesagt, das Buch war spannend und die letzten Twists wirklich nicht vorhersehbar; meine Antipathie gegenüber "Jacket" wandelte sich im Laufe der Geschichte in Mitleid, aber sympathisch wurde mir niemand im ganzen Buch.Auch die noch "hineingepferchten" Themen Alltagsrassimus und Rechtspopulismus waren für mich etwas zu viel. Es hat das Buch teilweise überfrachtet.Das allerletzte Ende im Epilog war dann für mich wiederum fast zu süßlich, zu happy-endlich...Ich hatte einige spannende Lesestunden, aber keine wirkliche Freude an diesem Buch. Darum werde ich sicher kein zweites von diesem Autor lesen. Vielen Thriller-Lesern mag es aber gefallen, die Story war recht gut.Darum wohlwollende 3 * und ein Achselzucken zur Weiterempfehlung...