Jede Woche sehen sie sich beim Aktivistentreffen in einer Kneipe. Sie engagiert sich in einer Friedensbewegung, verfasst massenhaft Kommentare in Mailinglisten, recherchiert zu russischer Literatur und entwickelt peu à peu eine Paranoia. Er sitzt scheinbar teilnahmslos am Tresen, beobachtet sie, fordert sie heraus, ohne verbindlich zu werden. Eine klassische Patt-Situation, eine Affäre mit offenem Ausgang bis die Wirklichkeit brutal zuschlägt.
Isabel Fargo Cole stellt in ihrer eindringlichen Briefnovelle grundsätzliche Fragen nach Handlungsfreiheit und persönlicher Integrität und analysiert die menschlichen Mechanismen der Ausspähung.
Handgeschriebene Liebesbriefe: Die Autorin und Übersetzerin Isabel Fargo Cole nimmt sich des traditionellen Genres der Briefnovelle an und verlegt es in einen Überwachungsstaat im 21. Jahrhundert. Und die Gefühle sind kämpferisch.
"Dunkel und winterlich und herzzerreißend." Katy Derbyshire
"Es ist ein leiser, konzentrierter Ton - einer, der sich nicht im mindesten darum kümmert, was als Sprache gängig und erlaubt ist. Es ist eine verletzbare, und in der Folge eine mutige und starke Stimme." André Spiegel