Einfach mal anhalten. Jan Fischer gewöhnt sich im ersten Teil unserer neuen Buch-Serie »Ein Ort« die Eile und das Ziel ab und schaut dem Bahnhof in einer namenlosen Großstadt dabei zu, wie er sein spezifisches Leben entfaltet. Als Nicht-Ort, als Utopie, als Modell einer Stadt in der Stadt. Mit Post-Tunneln hinter Panzertüren, Maniküre-Salons und selten gewordenen Sitzplätzen. In essayistischen Kapiteln über diverse Bahnhofstätigkeiten wie das Einkaufen, Abfahren, Schlafen, Essen oder Arbeiten fächert sich ein einzigartiger Ort auf. Gekonnt verwebt Jan Fischer seine persönlichen Beobachtungen mit soziologischer Raum-Theorie von Marc Auge über Georges Perec bis hin zu Alain Corbins Geschichte des Geruchs: ein Text für alle, die das Zugreisen und die Eisenbahn-Romantik lieben und die ihren Blick auf Bahnhöfe bereichern wollen.