"Verletzte Herzen" erzählt von drei jungen Menschen, ihren Träumen und Sehnsüchten und der großen Liebe in der erzkatholischen nordbayerischen Provinz der Jahre 1965 bis 1974. Die Handlung beginnt mit der Bundestagswahl im September 1965 und endet mit dem Machtwechsel von Bundeskanzler Willy Brandt zu Helmut Schmidt als neuen Kanzler im Mai 1974. Es ist einer Zeit, in der die katholische Kirche und die Nähe zum Nationalsozialismus das Denken der Menschen in der Provinz immer noch beherrscht. Jakob Wandel, ein intelligenter und von einigen Schulkameraden gefürchteter Klassenclown, denkt selbst bei der Frühmesse nur an Gabi. Die wiederum schwärmt für Tim, einen US-amerikanischen Lieutenant, der auf dem nahegelegenen Truppenübungsplatz stationiert ist. Sie beginnt eine Affäre mit ihm. . . Hubert Fürst schafft mit Ach und Krach die Mittlere Reife, verlässt 18-jährig die Oberrealschule und beginnt eine Ausbildung im mittleren nicht-technischen Dienst des Finanzamts der kreisfreien Stadt und träumt von einer politischen Karriere, die er ehrgeizig und ambitioniert angeht . . . Wie in einem Gefängnis durchlebt der eine die alles niederdrückende Sittenstrenge der katholischen Kirche, aus der er sich nur mühsam befreien kann, während der andere unbekümmert sein Glück in der Politik sucht. Und Gabi, die wegen ihrer Schwangerschaft vorzeitig die Schule verlassen muss und auf der Strecke zu bleiben droht, kann sich der alles kontrollierenden Welt in der Provinz entziehen und sieht einer hoffnungsvollen Zukunft in der Landeshauptstadt entgegen. It's all over now (Rolling Stones) oder All my Loving (Beatles), Auflehnung oder Anpassung, Büstenhalter und Minirock, heiße Küsse nach schwülen Tanzpartys, Beichte, Schultheater und Sozialkundeunterricht, Petting oder Entsagung, Sonntagsgottesdienst und Kommunalpolitik prägen das Leben der jungen Menschen in der Provinz. Die erste Große Koalition mit einem SPD-Vizekanzler und Außenminister ist für viele Menschen in der Steinpfalz ein mittelschweres Erdbeben. Selbst das Aggiornamento des Zweiten Vatikanischen Konzils kann sie nicht erreichen. Und dennoch spüren sie den Wind der Veränderung, der sich auf manigfaltige Weise ankündigt. Am Ende des Romans steht Hubert vor der Wahl in den Bayerischen Landtag. Jakob spürt, dass es vor allem die Dämonen in seinem Kopf sind, die ihm das Leben schwer machen. Das Auf und Ab in seiner Beziehung zu Margit scheint endlich überwunden. Doch das Schicksal sieht eine andere Lösung für ihn vor. . .