Wie oft treffen wir berufliche Kontakte noch persönlich? Spätestens seit der Corona-Pandemie ist es für viele Berufstätige und insbesondere Selbstständige der Normalfall, Kund*innen, Partner*innen und Interessent*innen online zu kontaktieren. Schnell wird ein Zoom-Gespräch ausgemacht und schon sieht man sich gegenseitig auf dem Bildschirm.
Reale Begegnungen auf Messen, Konferenzen oder beim gemeinsamen Abendessen sind schön, aber die Ausnahme. Und genauso verschieben sich auch die Akquise und das klassische Netzwerken ins Digitale. Wer diese Entwicklung verpasst, dem entgehen spannende Kontakte und damit viele Möglichkeiten, sein berufliches Potenzial zu entfalten.
Digitale Spuren hinterlassen
Für mich ist das Schreiben eines Postings bei LinkedIn, Twitter oder Instagram nichts anderes, als einen virtuellen Stehtisch zu eröffnen, sagt Kathrin Koehler. In ihrem Ratgeber New Networking nutzt die Digital Coach gern das Bild eines Stehtischs, wenn sie die Kommunikation auf Plattformen wie LinkedIn meint. Dort klickt man sich durch seine Timeline, bleibt bei einem spannenden Beitrag hängen und kann mit einem Like Zustimmung signalisieren. Oder man mischt sich direkt in das Gespräch ein, gibt seine Meinung wieder, stellt eine Frage oder setzt eine kritische Anmerkung.
So und nicht anders ist es auf Netzwerk-Abenden, bei denen wir von Tisch zu Tisch schlendern, mal hier ins Gespräch kommen, mal dort jemand Neues kennenlernen. Der große Vorteil am digitalen Netzwerken: Hier lassen sich Kontakte skalieren. Während man auf einem Netzwerk-Abend nur mit wenigen sprechen kann, erreicht man mit einem Beitrag auf LinkedIn je nach Reichweite Tausende von Menschen.
Hinein in den wertschöpfenden Kontrollverlust
Indem du aktiv wirst an den virtuellen Stehtischen, baust du Beziehungen zu Menschen asynchron auf und bleibst kontinuierlich ,im Draht, also in Verbindung, ohne diese Kontakte direkt zu adressieren, so Koehler. In ihrem Ratgeber zeigt die Speakerin für digitales Netzwerken, wie Angestellte, Führungskräfte, Freelancer*innen und Geschäftsführungen LinkedIn und Co. nicht nur zum Personal Branding, sondern auch zum aktiven Aufbau eines beruflichen Netzwerkes nutzen können.
Koehler nennt es den wertschöpfenden Kontrollverlust, wenn man als Ersteller*in eines Posts die Kontrolle über die Weiterverbreitung des Beitrags verliert. Hier beginnen die Sichtbarkeit und der eigentliche Diskurs über den eigenen Tellerrand hinaus. Das macht verletzlich bietet aber das großartige Potenzial, Menschen kennenzulernen, auf die wir in unserem Alltag nie treffen würden. Damit ist New Networking eine Methode, die uns bereichert und den persönlichen Kontakt zu Menschen nicht ersetzt.
Roter-Reiter-Fazit
Ob als CEO, als Influencer*in, Speaker*in oder Angestellte*r: Kathrin Koehler zeigt, wie wir soziale Netzwerke wie LinkedIn nutzen können, um uns für unsere Themen stark zu machen, Gleichgesinnte zu treffen und so ein Netzwerk für alle Fälle aufzubauen.