Handlung
Berlin 1931
Für Lucie ist es extrem schwer, als die Eltern mitteilen, dass sie mit der Familie nach Berlin ziehen. Sie möchte Tübingen nicht verlassen und ihr fällt ein Neuanfang unheimlich schwer. Im Gegensatz zu ihren Eltern, die voller Tatkraft ihre neue Arbeit aufnehmen. Hannah hat die Praxis ihres Großvaters übernommen, ihr Mann Daniel leitet das Familienunternehmen.
Nur der Nachbarssohn Paul ist ein kleiner Lichtblick. Schnell verlieben sich die zwei jungen Leute ineinander, allerdings ist ihre Liebe nicht gern gesehen. Den der Hass gegen die Juden nimmt immer mehr zu und daher sind auch Pauls Eltern gegen eine Beziehung. Finden Lucie und Paul einen Weg, um glücklich zu werden?
Meinung
Mir fiel der Start in die Geschichte recht leicht. Bereits nach wenigen Seiten waren mir familiäre Zusammenhänge und die Ereignisse aus dem ersten Band wieder recht präsent und ich konnte der Handlung locker folgen. Sowohl die Figuren, als auch die Sprache waren mir auf Anhieb wieder vertraut und haben dazu beigetragen, dass ich mich so fix in der Erzählung zurechtgefunden habe.
Durchweg liegt eine einfache und gut lesbare Sprache vor, die durchweg sehr interessante Bilder der Handlung zeichnet. Sie ist lebendig gehalten, stellt teils mit einfachen und ernsten Worten die Stimmung oder die politische Situation dar und sorgt dafür, dass so auch eine gewisse Ernsthaftigkeit in die Geschichte kommt.
Die Personen sind ansprechend umschrieben, sie zeigen dem Leser im Verlauf der Handlung verschiedene Facetten von sich und durchleben auch eine schöne Entwicklung. Vor allem bei Lucie ist mir diese aufgefallen, sie wird innerhalb der recht kurzen Zeit, über die sich der Roman erstreckt, nicht nur älter, sondern auch deutlich reifer und man merkt, dass das Erlebte seine Spuren hinterlassen hat.
Trotzdem finde ich, dass den Protagonisten eine Tiefe fehlt. Sie sind abwechslungsreich gezeichnet und zeigen sich von verschiedenen Seiten. Aber ich hätte mir auf gedanklicher und charakterlicher Ebene noch mehr gewünscht, im Grunde waren die Figuren durchweg positiv dargestellt, sie haben keinen negativen Zug an sich, was mir zu einfach ist.
Ich finde auch diesmal wieder, dass einige Konflikte, Missverständnisse und Zukunftsfragen zu einfach aus dem Weg geräumt wurden. Für alles wird eine recht unkomplizierte Lösung gefunden, Streitigkeiten keimen kaum auf und falls doch, gibt es sofort jemanden, der sie beseitigt. Das ist eine leichte Lösung, aber mit hat dadurch die Authentizität gefehlt.
Fazit
Ich finde, dass der zweite Band nahtlos an den ersten anschließt, er befindet sich auf einem sehr ähnlichen Niveau, kann wieder durch die schöne Sprache und sympathische Charaktere bestechen und hat sich super flüssig lesen lassen. Ein bisschen hat mir die Tiefe und Authentizität gefehlt, ich finde, dass in diesen Punkten noch mehr Raum ist, um einen noch lebendigeren Roman mit tollen Protagonis