Auf einer Kieler Marinewerft wird ein U-Boot am Ausrüstungskai gestohlen. Die Täter gehen präzise und äußerst brutal vor. Das U-Boot ist spurlos verschwunden, die zunächst einzige Fährte ist ein Fischkutter vor Eckernförde, dem das U-Boot das Fangnetz zerreißt. In Kiel geraten sich derweil die Behörden gegenseitig in die Quere, Kompetenzen müssen geklärt werden. Die Täter nutzen die Zeit für einen Anschlag am Schönberger Strand und die Verfolgung eines Kreuzfahrtschiffes, welches von ihnen im Öresund bedroht wird.
"Endstation Öresund" ist der vierte Krimi rund um Kommissar Hansen und den Frühpensionär Stuhr. Kurt Geisler schafft es jedoch perfekt, daß man diesen Krimi auch als Einzelband lesen kann. Die Charaktere werden direkt vertraut und fehlendes Wissen in guter Weise erläutert. Kennt man die Serie, so werden diese Erklärungen durch ihre gekonnte Kürze nicht langweilig und man wird auf viele Bekannte treffen. Diese Charaktere sind absolut sympathisch und mit ihren Problemen authentisch. Diese Probleme sind aber in guter Balance zum restlichen Geschehen gehalten und überragen die Handlung nicht, so daß der Spannung nichts genommen wird. Diese ist hier wirklich hoch und hält sich konstant von Beginn bis Ende, ohne jemals zu wackeln. Was mir hier wieder sehr gut gefallen hat: Kurt Geisler kennt die Örtlichkeiten und beschreibt sie so wahrheitsgemäß und bildhaft, daß man sich beim Lesen dorthin versetzt fühlt. Da ich Kiel und Umgebung sehr, sehr gut kenne, wußte ich stets, wo sich die Protagonisten befinden. Tja, bei den Fischerhütten am Schönberger Strand bekam ich direkt Hunger, so toll war diese Örtlichkeit beschrieben. Ein wenig Mühe hatte ich dabei, die einzelnen Behörden auseinander zu halten. Dies gab sich jedoch im Verlauf der Handlung und ich konnte ihr immer gut folgen.
Dieses Buch erhält eine klare Leseempfehlung. Es beinhaltet Spannung und Lokalkolorit vor der grandiosen Kulisse der Kieler Förde!