Sehr empfehlenswert, auch für Männer, die sich als Feministen verstehen
Dieses queerfeministische Sachbuch untersucht mit eindringlichen Worten, wie mit Sex, Sexualität (insbesondere Heterosexualität), Gender und noch mehr in den westlichen Kulturen heutzutage umgegangen wird. Laurie Penny beschreibt was die Rape Culture für Auswirkungen hat und wie eine Consent Culture aussehen könnte, die sich nicht nur auf Sex, sondern auch das Zusammenleben der Menschen, die Gesellschaft, die Wirtschaft und Politik auswirken könnte.They untersucht die teilweise alten aber immer noch wirksamen Narrative, die Frauen vermitteln, dass sie sich von Männern erobern lassen sollten, dass sie für diese und ihre Kinder die gesamte Care-Arbeit zu tragen haben, während Männern die Welt offensteht und sie in dieser nach Belieben aktiv sein können.Laurie Penny beschreibt auch, wie immer mehr Frauen aus diesem uralten Spiel aussteigen, z.B. indem sie sich nicht mit dem erstbesten Mann einlassen, keine Familie gründen, Single bleiben aus Überzeugung, was wiederum einen Backlash auf Seiten vieler Männer auslöst, die an traditionellen Rollenbildern hängen.Auch die Situation von Schwarzen Frauen, Frauen of Colour, armen, trans, behinderten und Queeren Menschen wird deutlich gemacht in diesen Zusammenhängen.Laurie Penny geht u.a. auf Schönheitsideale ein, die nicht nur immer wieder anders aussehen, sondern fast immer von Männern festgelegt wurden und werden. Viele Frauen jagen diesen verzweifelt und teilweise selbstzerstörerisch hinterher (z.B. mit Essstörungen wie Magersucht).Und es gibt noch mehrere weitere Themen.Sehr empfehlenswert, auch für Männer, die sich als Feministen betrachten. Vielleicht ist es auch interessant für Menschen auf dem asexuellen Spektrum, durch die Analysen des Buches, wie sich (Hetero-)Sexualität so sehr auf die Gesellschaft auswirkt.Mich hat dieses Buch übrigens auch dazu angeregt, die Darstellung von Liebe, Sex und Romantik in der Popkultur (Liebesromane, Lovesongs, romantische Komödien ... ) aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und diese Betrachtung ist noch nicht abgeschlossen.