Ludwig van Beethoven ist der bedeutendste Sinfoniker der Wiener Klassik. Der Sohn des kurfürstlichen Hoftenoristen Johann van Beethoven wurde 1781 Schüler von Christian Gottlob Neefe (*1748, 1798), der ihn mit Werken der Vorklassik, besonders der Mannheimer Schule, bekannt machte und sich schon 1782 von ihm an der Orgel vertreten ließ. 1784 wurde Beethoven Mitglied (Bratschist und Cembalist) der Hofkapelle in Bonn. 1787 reiste er auf Kosten des Kurfürsten nach Wien, um Schüler von Mozart zu werden, jedoch musste er den Aufenthalt schon nach 14 Tagen wegen schwerer Erkrankung seiner Mutter abbrechen. 1792 reiste er ein zweites Mal nach Wien und wurde Schüler von Haydn (Mozart war inzwischen gestorben). Außerdem studierte er Theorie bei Johann Georg Albrechtsberger und italienische Gesangskomposition bei Antonio Salieri.
In Wien trat Beethoven am 29.3.1795 erstmals öffentlich als Pianist mit seinem Klavierkonzert B-Dur op.19 auf; im gleichen Jahr gab er als op.1 drei dem Fürsten Carl Lichnowsky gewidmete Klaviertrios heraus. Vielfältige Förderung wurde ihm in den Häusern des Wiener Adels zuteil, in die er durch den Grafen Ferdinand von Waldstein eingeführt wurde. Als Pianist, Lehrer und Komponist genoss er hier bald großes Ansehen. Seit er Bonn verlassen hatte, nahm er keine Stellung mehr an und bestritt seinen Lebensunterhalt vorwiegend mit Widmungskompositionen. Als König Jérôme von Westfalen ihn 1808 nach Kassel berief, setzten ihm Erzherzog Rudolf (ein Schüler von Beethoven), Fürst Franz Joseph von Lobkowitz und Graf Ferdinand von Kinsky ein Jahresgehalt von 4000 Gulden aus, um ihn in Wien zu halten. Mit Ausnahme einer Reise nach Prag, Dresden, Leipzig und Berlin (1796) und Badeaufenthalten u.a. in Teplitz (1811 und 1812, Begegnung mit Goethe) hat Beethoven Wien nicht mehr verlassen.
Um 1810 stand Beethoven auf der Höhe seines Ruhms. Ein Gehörleiden jedoch, das sich seit 1795 bemerkbar machte, 1808 zu starker Schwerhörigkeit und gegen 1819 zu völliger Taubheit führte, beeinträchtigte ihn stark. Er zog sich mehr und mehr aus der Gesellschaft zurück und musste auch das Konzertieren aufgeben. Ausdruck seines Leidens und seines Ethos ist das als Abschiedsbrief an seine Brüder 1802 niedergeschriebene »Heiligenstädter Testament«. In den letzten Lebensjahren war, wie die »Konversationshefte« bezeugen, die Verständigung mit ihm nur noch schriftlich möglich. Ein Leber- und Darmleiden, vermutlich aufgrund einer Bleivergiftung, führte 1827 zum Tod.