Die Selbstbetrachtungen des römischen Kaisers Marc Aurel zählen zu den Monumenten der Weltliteratur. Neben den Briefen Senecas und den ethischen Handreichungen Epiktets sind sie zudem eines der schönsten und wertvollsten Zeugnisse stoischer Philosophie. Völlig mißverstanden als Lehre der Gefühllosigkeit, offenbart die Stoa aus diesen literarischen Miniaturen ihr wahres Wesen: Marc Aurel führt den Leser durch die Hallen einer unvergleichlichen Schule der Lebensweisheit, höherer menschlicher Bildung und geistiger Kultur. Einziges Hauptfach ist hier die Humanität, Lehrmeister aber ist der Kaiser selbst, welcher freigebigst an den Früchten seiner Lebensstudien teilhaben läßt. Wer auch immer nach Veredelung seines Selbst strebt, wird diese Kleinodien der antiken Philosophie mit reichstem Gewinn lesen.