Die Dämmerung

Insbesondere der spannende Einstieg sowie die Kapitel aus wechselnden Perspektiven sorgten dafür, dass ich den Thriller gerne gelesen habe. Die zwischengeschobenen Kapitel der Kassette lockerten die Handlung auf und sorgten für zusätzliche Spannung. Einige brutale und beklemmenden Szenen wurden zudem sehr detailliert und bildlich beschrieben, bei denen mir direkt der Puls in die Höhe geschossen ist und mich total in die Handlung hineingezogen hat. Auch der angenehme Schreibstil sorgte dafür, dass ich das Buch besonders zu Beginn kaum mehr aus der Hand legen wollte. Zwischendurch kam es dann leider immer wieder zu einigen Längen, bevor das Buch wieder an Fahrt aufgenommen hat. Die Charaktere sind authentisch dargestellt und insbesondere die kleine Milla konnte sich in diesem Band sehr in mein Herz schleichen. Art fand ich zwar stellenweise etwas anstrengend, aber durch seine Ecken und Kanten wird er trotzdem klasse beschrieben. Dagegen spielte Nele in diesem Band leider kaum eine Rolle und stand sehr im Hintergrund. Die Auflösung fand ich dagegen restlos unzufriedenstellend. Es wirkte alles sehr konstruiert, zufällig und an den Haaren herbeigezogen. Einige Zusammenhänge, von denen ich mir noch eine Erklärung erhofft hatte, wurden nicht aufgelöst. Auch dass es sich danach noch sehr in die Länge gezogen hat, fand ich nur noch nervig. Das Ende konnte mich daher auch alles andere als begeistern und der Epilog erschien mir einfach unnötig. Alles in allem eine gute Fortsetzung mit vielen fesselnden Stellen und liebenswerten Charakteren aber dennoch einigen Schwächen, vor allem in der Auflösung. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen.

"Die Dämmerung" von Marc Raabe ist schon der zweite Tel der Trilogie um Art Mayer. Ich habe auch diesen Teil als Hörbuch gehört, großartig gelesen von Peter Lontzek, mir hat diese Fortsetzung noch etwas besser gefallen als der sehr gute erste Teil. Das Hörbuch wurde nie langweilig und man hat auch den Faden hier nie verloren, manchmal mein Problem beim hören, das war hier sehr gut gemacht. Art Mayer bekommt hier für seine Ermittlungen wieder Nele Tschaikowski an die Seite gestellt, die sich aber nicht so leicht abschütteln lässt, wie er es gerne hätte. Die beiden als Ermittlerteam habe ich hier sehr gemocht. Eine Jägerin findet in einem Wald bei Berlin eine Frauenleiche, die bizarr an einem Baum nicht nur aufgehängt, sondern auch noch geschmückt war. Mit einem Geweih. In Verdacht gerät hier schnell die Tochter der Toten, aber spätestens mit einer zweiten Leiche wird einem klar, dass es so einfach dann doch nicht ist. Die Geschichte wird wieder in mehreren Zeitebenen erzählt, die mich beide aber sehr gefesselt haben und spannend gemacht wurden. Bis zum Ende blieb mir auch die tatsächliche Auflösung des Falls verborgen. Hier freue ich mich jetzt schon sehr auf den Abschluss der Trilogie.