Ein Doppel-Porträt mit markantem Zeitkolorit - das ist dieser autobiografische Essay von Mathias Schreiber, dem langjährigen Redakteur bei der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und beim "Spiegel". Denn Schreiber reflektiert sein Leben als Vater-Sohn-Geschichte. Er sieht im Vater, dem aus Westpreußen stammenden Maler Otto Andreas Schreiber (1907-1978), den Wegweiser seiner eigenen Entwicklung. Das Buch bietet Episoden und Impressionen aus gut 100 Jahren einer deutschen Familiengeschichte. Diese beginnt in West-Polen und spannt sich über das Berlin der 1930er-Jahre, eine Zuflucht am Bodensee, über die westfälische Provinz sowie die Kölner Bucht bis nach Frankfurt am Main, Hamburg und in die Lüneburger Heide. Ein großer Bogen, dessen Kontinuität durch die Gestalt des Vaters, die gemeinsame Begeisterung für Kunst und Philosophie, vor allem aber durch eine mal schmerzhafte, mal kuriose Suche nach Heimat charakterisiert ist.