Triest ist anders als das übrige Italien.
Es gibt die Bora, einen scharfen
Wind, der über die Mole landeinwärts
weht. Aber es gibt auch Kaffeehäuser.
Und der Cappuccino schmeckt anders als
in den Bars von Rom oder Mailand
Mauro Covacich lädt ein in seine
besondere Stadt.
Triest liegt zwar in Italien, ist aber die südlichste Stadt Nordeuropas, und diewartet mit allerlei Eigenheiten auf: der Bora, einem eisigen Wind, der den Spaziergängerjedes Jahr im April buchstäblich von der Straße fegt. Schloss Miramare,für den Erzherzog Ferdinand Maximilian von Habsburg erbaut (denkleinen Bruder des Kaisers Franz Joseph) und nach dessen frühem Tod alleinvon seiner Frau Carlotta bewohnt, die darüber wahnsinnig wurde. Da gibt esdie Risiera di San Sabba, ein altes Reislager, das von den Nazis als Auffanglagerfür italienische Juden und dann als einziges Konzentrationslager auf italienischemBoden betrieben wurde. Den Strand und das Bad im Meer, die hier,anders als in Genua, Neapel oder Palermo, zum alltäglichen Stadtleben gehören.Und schließlich »Little Istria«, das Viertel, in dem die Großmutter des Autorsseit ihrer Flucht aus Jugoslawien vor sechzig Jahren lebt und dessen Straßendie Namen der Orte Istriens und Dalmatiens tragen: Via Pola, Via Rovigo, ViaSpalato.Mauro Covacich erzählt Geschichten aus seiner Stadt - aus Triest, und auseinem Italien, das schon seit Jahrhunderten beinahe ganz Europa beherbergt.