"Leberwurscht letal" hat als Urlaubsmitbringsel seinen Weg in mein Bücherregal gefunden. Es ist der mittlerweile 7. Band um Privatdetektiv Daniel Bönle, und in der Buchhandlung meines oberschwäbischen Urlaubsortes war diesem Werk gleich ein ganzes Regalbrett gewidmet. Das Cover zeigt eine appetitliche Leberwurst und auf dem Buchrücken wird eine schwäbisch-kriminelle Vesperplatte versprochen .
Daniel Bönle ist ein aus dem Beamtenverhältnis entlassener Ex-Lehrer, der nun schon mal zum Frühstück Bier trinkt, und sich mit seinen Kumpels entweder im Biergarten seiner Schwiegermutter trifft (wo seine Frau , die tagsüber als Psychologin arbeitet , auch noch kellnert), oder zum Grillen im heimischen Garten. Zweierlei fließt immer , Alkohol und Fett, dass quasi aus den Seiten dieses Buches trieft . Zudem ist Bönle auch noch der Präsident einer Motorradgang , die nach Vereinsheimer-Mentalität organisiert ist .
Aufgrund der zahlreichen Parallelen zwischen Autor und Held (Name, Vita ) kann man annehmen , dass Herr Boenke sich mit diesem identifiziert . Nur peinlich , dass der Autor kein pubertierender Pennäler mehr ist , sondern Jahrgang 1958. Was uns hier auf 315 Seiten begegnet , ist eine Mischung aus Dieter Nuhr, den Werner-Comics und der Stammtischseele. Mehr eine Provinz -Posse als ein Krimi , denn vor lauter Bier trinken und Fleisch vertilgen kommen die Ermittlungen ziemlich kurz. Getoppt wird dies noch durch die rassistische Überzeichnung des afrikanischen Pfarrers und so manche verbale sexistische Entgleisung.
Schade, denn die Grundidee der Story war gar nicht schlecht und auch die eigenwilligen Bibelübersetzungen zu Beginn jeden Kapitels haben mir gefallen .