"Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch was er in sich sieht." (Caspar David Friedrich)
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Heute gilt Friedrich (1774-1840) als einer der wichtigsten Künstler der deutschen Romantik und als Wegbereiter der Moderne.
Er wuchs 1774 in Greifswald in einem christlich geprägten Elternhaus mit neun Geschwistern heran, nahm an der Universität Zeichenunterricht bei Johann Gottfried Quistorp, studierte an der Kunstakademie in Kopenhagen, ehe er sich in Dresden niederließ. Immer wieder zog es ihn in seine alte Heimat sowie nach Rügen, bis er 1840 in Dresden starb.
Seine Kunst gelang in Vergessenheit, ehe sie im 20. Jahrhundert wiederentdeckt wurde.
Mit Gemälden wie "Der Wanderer über dem Nebelmeer", "Kreidefelsen auf Rügen" und "Der Mönch am Meer" wurde Friedrich berühmt. Weltbekannt wurde er in den letzten Jahrzehnten, nach erfolgreichen Ausstellungen wie der Retrospektive 1972 in der Tate Gallery in London.
In seinen Werken - sowohl bei der Darstellung von Menschen, als auch bei seinen atmosphärischen Landschaften - zeigt der Künstler uns die Ehrfurcht vor der Natur und dem Göttlichen sowie die Vorstellung vom Erhabenen auf.
Innovativ setzte er dabei Lichteffekte und Farbe ein und wurde zum Wegbereiter der Moderne.
Inspiration holte sich Friedrich in der Schönheit der Natur, malte Berge, Wälder, Ruinen, Sonnenaufgänge, Abendstimmungen, Strände, Felsen, einsame Figuren zur im Verhältnis großen Natur, Altare, usw., aber auch Porträts.
Immer wieder erkennt man in seinen Bildern zudem religiöse und politisch-patriotische Elemente und Standpunkte.
Viele seiner Gemälde lösen Emotionen aus, wirken melancholisch, düster, einsam, traurig und mystisch. Andere strahlen Hoffnung, Lebenskraft oder Vergänglichkeit aus.
Zahlreiche seiner Werke erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit.
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MEINUNG:
In letzter Zeit sind einige Bücher über den Maler Caspar David Friedrich erschienen, was vor allem auch mit an seinem Geburtstag liegen dürfte, der sich am 05. September 2024 zum 250. Mal jährt.
Bevor ich mich belletristischen Werken über den Künstler widme, wollte ich gerne noch ein gut zusammenfassendes Sachbuch über Caspar David Friedrich und seine Kunst lesen.
Für einen schnellen Überblick zu bekannten KünstlerInnen mag ich die schmalen Bücher aus der Reihe "Große Meister der Kunst" von Prestel immer wieder sehr gerne sie brauchen wenig Platz, haben ein handliches Format, sind bebildert, preislich erschwinglich und bringen das Wichtigste wunderbar auf den Punkt.
So auch in der 112-seitigen Ausgabe über Caspar David Friedrich, geschrieben von Michael Robinson, Dozent und Autor für Kunst- und Designgeschichte.
Das hiesige Buch erzählt auf den ersten 37 Seiten (nach einer kurzen Einleitung) aus dem Leben Friedrichs. Über sein Privatleben ist scheinbar nicht allzu viel bekannt, denn als Quelle gibt es überwiegend nur Briefe von und an ihn.
Trotzdem fand ich es interessant, wie er aufgewachsen ist, mit welchen Menschen er verkehrte und wie sein Lebensweg und Werdegang in etwa aussah.
Danach werden auf Doppelseiten seine bedeutendsten Werke mit jeweils einer Abbildung und den dazugehörenden Informationen präsentiert.
Ich persönlich finde Kunstgeschichte interessant, dennoch mag ich es oft nicht zu ausführlich. Daher war das Buch für mich von der Länge her perfekt. Trotz der wenigen Seiten fand ich die Klappenbroschur informativ gestaltet, auch wenn mir ein paar wenige Infos noch gefehlt haben.
Sprachlich/ fachlich würde ich das Buch (für Laien) eher als anspruchsvoll beschreiben.
Der Aufbau des Buches ist übersichtlich und gut strukturiert.
Durch seine 55 farbigen Abbildungen wirkt es anschaulich und man nimmt es immer wieder gerne in die Hand, um darin zu blättern.
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FAZIT: Das Buch eignet sich wunderbar, um einen ersten Überblick über den Künstler Caspar David Friedrich, sein Leben, seinen Werdegang und seine bedeutendsten Werke zu erlangen! Handlich, anschaulich bebildert, gut strukturiert und auf den Punkt gebracht sowie preislich erschwinglich. Empfehlung für Kunstinteressierte und 4,5/5 Sterne!