Hamburg, 1919. John Casparius hat den ersten Weltkrieg überlebt, steht jetzt aber vor dem Nichts, denn die Reederei seiner Familie ist heruntergewirtschaftet worden. Als seine Verlobte davon erfährt, löst sie sofort die Verlobung. Verzweifelt irrt John am Elbufer entlang, um sein Leben zu beenden. Da begegnet er der jungen Leni Hansen. Die überzeugt ihn, daß er sein Leben nicht einfach wegwerfen darf. Obwohl Leni aus armen Verhältnissen stammt, geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Trotz aller Widerstände seiner Familie macht er sie zu seiner Frau. Es gelingt ihm, die Reederei wieder gewinnträchtig aufzubauen. Das Glück könnte perfekt sein, aber ein altes Geheimnis, das die Familien von John und Leni schon seit vielen Jahren hüten, droht ihre Liebe zu zerstören.
Der umfangreiche erste Teil der Romanreihe "Blankenese - Zwei Familien" von Michaela Grünig heißt "Licht und Schatten". Man sollte sich von den fast 500 Seiten nicht abschrecken lassen, denn das Buch ist dermaßen interessant, daß man beim Lesen völlig die Zeit vergisst. Michaela Grünig schrieb diese Geschichte mit viel Gefühl für die einzelnen Personen. Dieses Gefühl gibt sie an ihre Leser weiter. Da die Geschichte bis ins Jahr 1939 reicht, gibt sie auch Einblicke in das Leben der jüdischen Bevölkerung. Ihr Leid wird im Roman eindrucksvoll geschildert. So bekommt der Leser ein ungefähres Bild vom Wahnsinn in dieser Zeit. Das Buch beschreibt das Leben von zwei Familien, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch verbindet sie Liebe und Hass. Man kann erleben, wie die junge Liebe den alten Hass versucht zu besiegen, doch der Weg dahin ist nicht leicht. Der Roman hat mich sehr berührt!