Da ich selbst starke Probleme mit meinem Zyklus habe, hatte ich hohe Erwartungen an das Buch und habe mich sehr darauf gefreut. Den Ansatz, in Zusammenarbeit und in Abstimmung auf den eigenen Zyklus zu leben, finde ich sehr sinnvoll und nachvollziehbar.
Die Leseprobe und der erste Abschnitt, in dem der Zyklus, die vier Phasen und die hormonellen Zusammenhänge erklärt werden, fand ich sehr anschaulich, nachvollziehbar und informativ.
Die weiteren Kapitel haben mich dann jedoch enttäuscht. Es sollte bedacht werden, dass Dr. Miriam Stark keinen medizinischen Hintergrund hat, sondern Wirtschaftspsychologin ist und sich dann selbständig gemacht hat mit zyklusorientiertem Arbeiten und Coaching. Ich hatte mir praxisnahe Beispiele erhofft, von denen ich lernen und mein eigenes Zyklusverhalten ableiten kann.
Und in der Theorie klingt es natürlich super, sich an den beiden stärksten Menstruationstagen frei zu nehmen und in der vierten Zyklusphase besonders viel Zeit für sich selbst zu haben und sich zu fokussieren.
Allerdings sind die gewählten Beispiele aus der Arbeit von Dr. Miriam Stark nicht repräsentativ für den Großteil der menstruierenden Menschen.
Obwohl das Buch sehr informativ startete, ließ der wissenschaftliche Inhalt immer mehr nach und mir wurde der Eindruck vermittelt, dass sich quasi jedes Zyklusproblem lösen lässt, wenn ich nur richtig angepasst an meinen Zyklus lebe. Allerdings kann ich meinen Alltag leider nicht zu 100% danach ausrichten, weshalb mir dann praktische Tipps fehlten und das Buch dann doch gar nicht für mich gemacht war.
Auch sprachlich konnte mich die Autorin nicht überzeugen. Mir war der Erzählton zu salopp, zu lapidar und wirkte für mich auch in erster Linie als Werbung für die Arbeit der Autorin.
Leider ein Ratgeber, der mich nicht abgeholt hat.