Ich hatte diesen Krimi vor längerem gekauft, weil ich gerne Selfpublisher-Bücher lese. Jetzt habe ich gesehen, dass er sogar für einen Preis nominiert wurde. Deshalb möchte ich gerne meine persönliche Einschätzung dazu abgeben. Mein Fazit vorweg: Das Buch hat mich inhaltlich sehr angesprochen, weil es eben keine 08/15-Kriminalgeschichte ist. Das Thema und die Story sind ziemlich ungewöhnlich, und die Figuren sind entweder sympathisch oder unsympathisch. Die Firma, um die es geht, betreibt Energiewirtschaft in den Schweizer Alpen. Vor vielen Jahren gab es ein Unglück am Staudamm, das nie aufgeklärt werden konnte. Doch dann kommt plötzlich eine Zeugin ins Spiel: Anna Kur. Und ausgerechnet die Tochter eines verstorbenen Mitarbeiters der Firma. Die Schweizer Polizei wird auf sie aufmerksam und so reist Alexandre Dupont ihr nach, nach Toulouse. Dort hat er zunächst keinen Erfolg, denn sie ist sehr kompliziert, nimmt Tabletten, behandelt ihre Kollegen eher unfreundlich und hat nur ihre Arbeit und ihr kleines Architekturbüro im Kopf. Was sich dann entwickelt, ist eine Art Doppelstory. Denn während Anna daran arbeitet, ihre eigene Vergangenheit zu verstehen, ist sie in psychologischer Behandlung (es werden immer wieder Sitzungen bei ihrem Arzt geschildert). Alexandre untersucht derweil den Fall und trifft ein paar Zeugen, die früher nicht befragt worden sind. Dadurch bekommt er neue Erkenntnisse. So kommt er immer näher an die Auflösung, bis er merkt, dass sich die Schlinge um Annas Hals langsam zuzieht. Nach einem Vorfall öffnet sie sich ihm und sie arbeiten endlich zusammen. Am Ende vermischen sich die beiden Fälle, dem einen, den Anna für sich selbst nachgeht (ihre Vergangenheit), und dem, den Alexandre nachgeht, und führen zu einer unerwarteten Auflösung. Zum Schluss kann ich nur den Tipp geben: Lest Selfpublisher-Bücher