Beziehungsfallen vermeiden
Patient*innen mit Persönlichkeitsstörungen gelten als schwierig, schwer behandelbar und stehen außerdem im Ruf, psychiatrische Teams und Klinikstationen aufzumischen.
Rainer Sachse und Meike Sachse zeigen, wie man für Menschen mit dieser Problematik Verständnis und Zugang entwickeln kann. Für sie stellen sich Persönlichkeitsstörungen im Kern als Beziehungsstörungen dar.
Anhand des von Rainer Sachse entwickelten Modells der doppelten Handlungsregulation wird deutlich, wie ungünstige Beziehungsmuster entstehen und welche Probleme sich daraus für die Patient*innen und ihr soziales Umfeld ergeben.
Zahlreiche Beispiele illustrieren häufig auftretende Beziehungsfallen, in die Behandelnde »tappen« können. Kapitel zu den speziellen Problemen bei der Arbeit im Team und mit Angehörigen runden das Buch ab und machen es zu einem Muss für jeden im psychosozialen Bereich Tätigen.
Die neue Auflage wurde nicht nur durchgesehen, sondern bietet auch den Zugang zu zwei Videos, in denen Rainer Sache die therapeutischen Optionen analysiert, die das Verhalten einer Klientin gespielt von Meike Sachse bietet. So kann man dabei zuschauen, wie Widerstände Zugänge zu schwierigen Klienten werden.
Inhaltsverzeichnis
Der Zweck des Buches - 7
Persönlichkeitsstörungen sind Beziehungsstörungen - 11
Persönlichkeitsstörungen sind nicht pathologisch - 13
Wie sich Klienten mit einer Beziehungsstörung verhalten - 17
Wann ist eine Störung eine Störung? - 20
Wo Diagnosen hilfreich sind und wo ihre Grenzen liegen - 22
Wie man Persönlichkeitsstörungen verstehen kann - 26
Das Modell der doppelten Handlungsregulation - 26
Die Befriedigung von Wünschen auf der Motivebene - 27
Aus der Biografie abgeleitete Grundannahmen auf der Ebene der Schemata - 29
Manipulatives Verhalten auf der Spielebene - 30
Selbstdarstellung durch Images - 33
Handlungssteuerung durch Appelle - 34
Tests: Warum Klienten ihre Therapeuten testen - 35
Charakteristika von Klienten mit Persönlichkeitsstörungen - 37
Selbsttäuschung: Was Klienten über sich denken - 37
Ich-Syntonie: Wie Klienten ihre Erfahrungen verinnerlichen - 38
Warum Klienten sich nicht als Teil des Problems sehen können - 40
Geringe Änderungsmotivation als Konsequenz der Störung verstehen - 43
Die Klienten kommen meist nicht wegen der Persönlichkeitsstörung in Therapie - 44
Klienten mit Persönlichkeitsstörungen sind beziehungsmotiviert - 46
Klienten verwickeln Therapeuten in Interaktionsspiele - 48
Professionelle Helfer leisten therapeutische Arbeit in Alltagssituationen - 50
Therapeutische Möglichkeiten und Strategien - 52
Komplementarität zur Motivebene: Wünsche erfüllen und Defizite aufdecken - 52
Komplementarität zur Spielebene oder: Das Problem von Nähe und Distanz - 54
Konfrontation mit Spielen ein therapeutisches Muss - 55
Komplementarität und Konfrontation gehören zusammen - 56
Bestehen von Tests - 58
Aufbau und Verstärkung von Alternativverhalten - 58
Die persönliche Haltung des Therapeuten - 59
Was Interaktionspartner von persönlichkeitsgestörten Personen tun sollten und was nicht - 60
Besonderheiten der einzelnen Persönlichkeitsstörungen - 62
Narzisstische Persönlichkeitsstörung - 62
Histrionische Persönlichkeitsstörung - 72
Dependente Persönlichkeitsstörung - 82
Selbstunsichere Persönlichkeitsstörung - 90
Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung - 94
Schizoide Persönlichkeitsstörung - 100
Paranoide Persönlichkeitsstörung - 105
Zwanghafte Persönlichkeitsstörung - 111
Die Beratung von Angehörigen - 118
Die Situation von Angehörigen - 118
Was Angehörige verändern können - 119
Wie Therapeuten Angehörige unterstützen können - 120
Die Zusammenarbeit im Team - 122
Literatur - 125