Harm Reduction wird bereits in vielen Konsumbereichen erfolgreich angewendet. Nur beim Tabakkonsum bleiben wir deutlich hinter unseren Möglichkeiten. Folglich geht es zunächst darum zu klären: wollen wir zwei Schritte auf einmal gehen, also eine tabak- und nikotinfreie Gesellschaft anvisieren, oder gehen wir Schritt für Schritt vor und bieten Menschen neben dem Direktausstieg eine Möglichkeit, auf die Verbrennungszigarette zu verzichten, aber zunächst den Nikotinkonsum mittels risikoreduzierter Alternativen (wie E-Zigaretten, Tabakerhitzer oder Nikotinpouches) beizubehalten um dann weitere Schritte zu gehen?
Namhafte Autor:innen fassen in diesem Buch die Notwendigkeit einer Neuordnung der Drogenpolitik beim Tabakkonsum zusammen: Es ist ein Plädoyer für ein Zusammengehen einer abstinenz- und einer akzeptanzorientierten Strategie. Eine duale Tabakstrategie des Das eine zu tun und das andere nicht zu lassen würde erlauben, einen realistischen Diskussionsrahmen herzustellen und insbesondere die Menschen zu erreichen, die ihr Konsumverhalten zwar ändern wollen, aber nicht von jetzt auf gleich abstinent sein können. Diesen Menschen muss ein funktionierendes Angebot gemacht werden, um eine Schadensminimierung und letztlich den Einstieg in den Ausstieg zu ermöglichen.