Dieses Buch ist so viel mehr als der Titel vermuten lässt. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe manchmal das Gefühl mir fällt es total schwer zu erkennen was ich eigentlich will. Daher hat mich das Buch sofort angesprochen und auch, wenn ich viele Parallelen zu anderen Werken entdecken konnte, habe ich auf einige noch einmal eine neue Perspektive gewinnen können.
»Selbstbestimmt« setzt tatsächlich da an, wo es ähnliche Ratgeber auch tun. Nämlich mit der Frage, wo die Reise überhaupt hingehen soll. Denn eins ist klar: wenn das Ziel nicht definiert ist, dreht man sich am Ende nur im Kreis. Hier hebt sich das Buch jedoch zum ersten Mal positiv ab. Es schafft erstmal einen Überblick über mögliche Zielbereiche und stellt klar, dass diese komplett verschieden aussehen können. Nachdem der Fokus also erstmal auf den eigenen Wünschen liegt, wird er erst später im Buch auf fremde Erwartungen gelenkt. Hier wird auch schnell geklärt, dass es gart nicht so einfach ist, eigene und fremde Erwartungen zu unterscheiden. Denn alles, was wir als unser eigenes Denken kennen, wird schließlich auch zu großem Teil von Außen beeinflusst. Der Schlüssel all die Erwartungen ausbalanciert zu Gewichten ist im ersten Schritt Klarheit und im zweiten die Selbtsbestimmung. In diesem Punkt hat mir das Buch einen besonders guten Denkanstoß mitgegeben. Es kommt nicht ganz darauf an, woher unsere Erwartungen kommen. Auch »fremde« Erwartungen können nützlich sein. Man kann sie für sich selbst wählen und damit zu eigenen machen. Doch egal auf welchem Level man sich dahingehend befindet, wichtig ist es blinde Flecken zu eliminieren. Sich bewusst zu werden, welche Erwartungen man stellen möchte und welche man nur an sich stellt, weil man es eben so gewohnt ist.
Ich denke das Buch ist sowohl für Einsteiger im Thema Selbstarbeit, als auch für bereits Belesene gut. Zwar sind viele Theorien altbekannt, jedoch hatte ich in fast jedem Kapitel einen kleinen Anstoß durch eine abgeänderte Perspektive. Auch die fiktiven Personen, deren Geschichten uns die Theorie nahebringen sollen, haben noch einmal neue Möglichkeiten darüber zu denken freigeschalten. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Empfehlung. Mein größtes Learning: Wir sind uns über viele Dinge, die in unserem Denken vorgehen einfach gar nicht bewusst und bevor wir etwas ändern oder gar verbessern möchten, sollten wir erst einmal Klarheit schaffen. Hört sich einfach an, ist es aber gar nicht. Lohnt sich aber trotzdem.