Johann Friedrich Oberlin, 1740 in Straßburg geboren, 1826 in Waldersbach gestorben, war eine schillernde Persönlichkeit: frommer Seelsorger und entschiedener Pfarrherr, aber auch engagierter Pädagoge, zupackender Sozialreformer, überzeugter Verfechter der Französischen Revolution, linker Pietist und Spiritist.
Einer, der den Himmel auf Erden bauen wollte. Und gerade hundert und ein paar Jahre später bauten andere in Hitlers Namen, ein Tal nordwärts, ihre Hölle auf Erden: das KZ Natzweiler/Struthof.
Mit Fug und mit Recht kann man sagen: Johann Friedrich Oberlin, geboren 1740 in Straßburg, gestorben 1826 in Waldersbach, war eine schillernde Persönlichkeit: frommer Seelsorger - und entschiedener Pfarrherr, aber auch engagierter Pädagoge, zupackender Sozialreformer, überzeugter Verfechter der Ideale der Französischen Revolution, linker Pietist und Spiritist. Viel bewundert und arg gescholten. An ihm schieden und scheiden sich die Geister, welch ein Mensch . . . Aufs Ganze aber, alles in allem genommen: ein Gottesmann und Philanthrop, der sich anschickte, in »seinem« Steintal in den Vogesen, den Himmel auf Erden zu bauen - und der dabei auch gar nicht ohne Erfolg blieb. Georg Büchner in seinem »Lenz« setzte ihm ein literarisches Denkmal. Gerade hundert und ein paar Jahre später bauten andere in Hitlers Namen, ein Tal nordwärts, ihre Hölle auf Erden: das KZ Natzweiler/Struthof. Fragen stellen sich, eine Auseinandersetzung tut not, Thomas Weiß sucht sie.