Etwa zwischen 1768 und 1781 vollzog sich in Deutschland eine literarische Revolution. Die Dichtung befreite sich von alten Vorurteilen und Vorgaben. Bis zu dieser Zeit war sie überlieferten klassischen Formen und philosophischen oder theologischen Wahrheiten verpflichtet; seither erwartet man von einem Gedicht, einem Drama oder Roman, daß sie authentisch sind, verbürgt durch die Person des Autors. Ulrich Karthaus konzentriert sich hier auf solche Werke, die die Eigenart der Epoche in besonderem Maße verdeutlichen. Auf der Basis des aktuellen Forschungsstandes liefert sein Buch Grundlageninformationen und stellt Textanalysen vor. Es beginnt mit dem Wegbereiter Hamann, stellt ausführlich Herders Gedanken dar, handelt von Goethes Lyrik und von seinem "Werther". Eigene Kapitel gelten dem Genie-Gedanken, dem Drama der Zeit, der Lyrik und der Erzählprosa. Ein kommentiertes Literaturverzeichnis erleichtert den Einstieg in die Forschungsdiskussion.