Victor Hugo zählt zu den bedeutendsten Autoren der europäischen Literatur. Auch als politischer Autor und Aktivist fand Hugo großen Zuspruch. Ungeachtet seiner streitbaren Positionen und den zum Teil sehr experimentellen und grotesken Elementen in seinen Werken, schaffte Hugo es schon zu Lebzeiten, die Massen für sich zu begeistern. Er übte großen Einfluss auf nachfolgende Generationen von Schriftstellern aus und seine literarische Bedeutung reicht weit über das 19. Jahrhundert hinaus.
Bereits im Alter von 18 Jahren begann Hugo mit der Arbeit an seinem ersten Roman "Han der Isländer", der 1823 veröffentlicht wurde. Er erzählt die in Norwegen spielende Geschichte des Liebespaares Ethel und Ordener, zu der Hugo vermutlich durch die Beziehung zu seiner Frau Adèle inspiriert wurde. Hugos Erstlingswerk löste unter den Kritikern und Lesern sowohl Begeisterung als auch Ablehnung aus. Die zahlreichen Parallelen zum englischen Schauerroman ließen immer wieder den Vorwurf der Imitation laut werden. Für das schriftstellerisches Debüt eines so jungen Autors ist die literarische Qualität der Erzählung aber auch aus der heutigen Perspektive immer noch bemerkenswert.