Wolfgang Kemp, einer der renommiertesten deutschen Kunsthistoriker der Gegenwart und seit den Anfängen von Schirmer/Mosel Autor unseres Hauses, wird im Mai 2006 sechzig Jahre alt. Als eine Art Festschrift zum Jubiläum legen wir aus diesem Anlaß vier seiner insgesamt acht bei uns erschienenen Bücher in neuer Form wieder vor: Mit seinen 1978 erstmals erschienenen Essays zur Geschichte und Theorie der Fotografie eröffnete Wolfgang Kemp als einer der ersten die bis heute andauernde Debatte um eine angemessene Definition und Interpretation des Mediums. Mit der grundsätzlichen Entscheidung, den entwicklungsgeschichtlichen Aspekt nicht wie sonst üblich nach Personen, Epochen und Gattungen abzuhandeln, sondern systematisch nach übergreifenden Begriffen vorzugehen, legte er seinerzeit den Grundstein für eine neue Foto-Ästhetik. Anhand ausgewählter Bildbeispiele aus den verschiedensten Bereichen künstlerischen Schaffens ging er Fragestellungen nach, die für alle Bildkünste verbindlich sind. In drei einander ergänzenden programmatischen Texten wandte Kemp die Kategorien der Herstellung, der Vorstellung und der Darstellung auf das fotografische Medium an und gelangte zu Erkenntnissen, die seither viel zur Konkretisierung der theoretischen Auseinandersetzung mit Fotografie beigetragen haben. Für die Nachauflage dieses seit langem vergriffenen Titels hat Wolfgang Kemp einen zusätzlichen Text verfaßt.