Der britische Komponist Max Richter, der zuletzt durch seine Re-Komposition der Vier Jahreszeiten von Vivaldi für Furore sorgte, hat das wohl längste je aufgenommene einteilige klassische Musikstück geschrieben. SLEEP dauert acht Stunden - und soll den Zuhörer zum Einschlafen bringen. "Es ist ein achtstündiges Wiegenlied", erklärt Richter. Das Werk ist für Klavier, Streicher, Elektronik und Gesangsstimme geschrieben und ist Richters "Manifest für eine langsamere Gangart des Lebens". Am 4. September erscheinen bei Deutsche Grammophon die achtstündige Fassung als digitales Album und zudem eine einstündige Version - from SLEEP - als CD, Vinyl, und Download. SLEEP ist zum einen ein Experiment, mit dem Richter herausfinden will, "wie das Gehirn Lebensraum für die Musik sein kann, wenn unser Bewusstsein Urlaub hat". Während der Komposition befragte Richter den angesehenen amerikanischen Neurowissenschaftler David Eagleman, um mehr über die Gehirnfunktionen beim Schlafen zu erfahren. Musikalisch steht das Werk durch seine Länge in der Tradition eines John Cage, Terry Riley oder LaMonte Young, als Wiegenlied blickt das Werk auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück, angefangen mit Bachs Goldbergvariationen, die für einen schlaflosen Grafen geschrieben wurden, bis zu Gustav Mahlers Nachtmusik 1 und 2 aus der 7. Symphonie, um nur einige prominente Beispiele zu nennen.
Inhaltsverzeichnis
1. Dream 3 (in the midst of my life) - Ben Russell
2. Path 5 (delta) - Grace Davidson
3. Space 11 (invisible pages over) - Ben Russell
4. Dream 13 (minus even) - Clarice Jensen
5. Space 21 (petrichor) - Ben Russell
6. Path 19 (yet frailest) - Ben Russell
7. Dream 8 (late and soon) - Grace Davidson
Trackliste
1.01: Dream 3 (in the midst of my life)
1.02: Path 5 (delta)
1.03: Space 11 (invisible pages over)
1.04: Dream 13 (minus even)
1.05: Space 21 (petrichor)
1.06: Path 19 (yet frailest)
1.07: Dream 8 (late and soon)