Libretto von Alban Berg nach Woyzeck von Georg Büchner
Nur wenige Opern der klassischen Moderne sind in das Bühnenrepertoire eingegangen - Alban Bergs Wozzeck hingegen avancierte schnell zu dem Klassiker der Moderne. Dieses Potenzial wurde bereits nach der Uraufführung entdeckt: "Der Abend bildete nicht nur die größte Sensation dieser Saison, sondern auch ein Ereignis von Bedeutung für die Geschichte der Musikdramatik überhaupt" (H.H. Stuckenschmidt). Nicht nur die musikalische Konzeption - jeder Szene liegt eine musikalische Gestaltungsidee nach tradierten Formen und Gattungen zu Grunde - und die spannende Verbindung von expressionistischem Ansatz und atonalen Elementen waren bahnbrechend, auch Bergs ausgeprägtes Gespür für die Bedürfnisse des Musiktheaters trugen zu diesem Erfolg bei. Als ausgesprochende Literaturoper legt dieses Werk Büchners berühmtes Drama zu Grunde, das aufgrund seines sozialen Sprengstoffs erst 100 Jahre nach Entstehung zur Uraufführung gelangte.
Der Regisseur Peter Mussbach bringt in seine Inszenierung auch seine berufliche erfahrung als Psychiater und Soziologe ein, indem er ein ebenso erschütterndes wie aufrüttelndes Seelen- und Gesellschaftsportrait zeichnet, das der literarischen Vorlage rundum gerecht wird.