Das war Edinburgh: öffentlicher Anstand und heimliche Sünde, Stadt tausender Doppelleben.
Worum gehts?
Edinburgh 1847. Der junge Will Raven wird Famulus bei dem berühmten Dr. Simpson. Gleichzeitig verstirbt eine Freundin von ihm auf unerklärliche Weise. Er möchte unbedingt herausfinden, woran sie starb. Im Haus der Simpsons, in dem er fortan lebt, begegnet er dem Hausmädchen Sarah. Auch sie verlor eine Freundin auf gleicher Art und Weise. Zusammen möchten sie die Begründung finden..
Schreibstil/Gestaltung:
Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig. Dadurch, dass die Geschichte im Jahr 1847 spielt, sind auch die Gespräche dementsprechend angepasst.
So sehr, dass Sie sich in die fremden Gefilde des obersten Stocks wagen und bei mir klopfen. Solche Neugier kommt nicht von selbst, Mr. Raven. Etwas anderes speist sie, und Sie sollten mir die Höflichkeit erweisen, es mir zu verraten.
Ebenso wurden alte Wörter benutzt, die viele heute gar nicht mehr kennen oder verwenden (Bücklinge, Famulus, Dirne, distungiert, Weibsvolk, Trottoir, Zauderei)
Das Buch ist aus der 3. Person des Personalien Erzählers geschrieben. Er schlüpft abwechselnd in die Rolle von Sarah und Raven.
Mit 61 Kapiteln ist das Buch relativ lang, ebenso wie die Kapitel selbst.
Meine Meinung:
Sehr interessant fand ich, dass man die Entstehungsgeschichte von Betäubungsmitteln zur Anästhesie lesen konnte. Ebenso, wie manche Operationen früher durchgeführt wurden und welche Hilfsmittel damals nur zur Verfügung standen.
Manche Begriffe waren mir schon bekannt, da ich sie bei Serien wie Greys Anatomy des öfteren schon gehört habe. Das hat es etwas angenehmer gemacht.
Mein Fazit:
Ich war, auf Grund des Klappentextes, voller Erwartungen, was das Buch so mit sich bringt. Ich habe gedacht, es ginge in die Richtung Jack the Ripper. Dass viel mehr Morde passieren und man mehr in die Ermittlungen von Will eintaucht. Leider hat sich das Buch sehr gezogen und meine Erwartungen nicht erfüllt. Erst ca. bei dem letzten Viertel wurde es spannender, dennoch kann ich es leider nicht empfehlen, außer man hat einen langen Atem. Schade, man hätte sicher viel mehr heraus holen können.
3,5/5