Was braucht man vor Weihnachten? Ruhe? Besinnlichkeit? Und etwas Frieden? Das alles muss leider etwas warten, denn Jenny Becker steckt zwischen drei komplizierten Fällen fest und findet bei keinem einen echten Zugang. Fast wie in ihrem Privatleben. Dazu kommen noch ihre zwei direkten Kollegen Logo und Sascha, die ebenfalls, jeder für sich, eine ganz besondere Art haben. Doch nun müssen sie sich beeilen, um die Verbrechen aufzuklären, denn so mancher will die Akten schließen. Warum? Die Unterstützung fehlt an so mancher Stelle. Gibt es da etwa Verbindungen, von denen keiner etwas wissen darf? Bestehen zwischen den Verbrechen auch Verknüpfungen? Und was haben ganz alte Verbindungen und alte Herren damit zu tun? Jenny, Logo und Sascha nehmen den Leser nicht nur auf eine spannende Tour durch Frankfurt, sondern auch durch ihr Leben, mit. Die privaten Probleme, der Frustpegel und die Unzufriedenheit mit sich, dem Chef und dem Rest der Welt spiegelt die Realität stark wieder. Die Wut nicht voranzukommen und keine Hilfe zu erhalten, das Gefühl behindert oder belogen zu werden, hat fast jeder schon einmal erlebt und dadurch werden die Figuren und deren Geschichte umso glaubwürdiger. Dazu ist die Sprache ist einfach und schnörkellos und lässt sich sehr gut lesen. Die Figuren sind so gut beschreiben, dass man sich als Leser schnell ein Bild im Kopf schaffen kann. Logo und Sascha waren meine Symphatieträger und gern wüsste ich, ob nun endlich die großen Lieben gefunden werden und welche Wut- und Frustattacken sie von Jenny Becker noch aushalten müssen. Jenny Becker wirkt etwas unnahbar und spröde, aber sie stellt einen guten Kontrast zu den männlichen Kollegen dar.Andrea Habeney hat einen guten Frankfurtkrimi geschrieben, der es schafft mit seinen kleinen Wendungen und Verstrickungen bis zum Schluss spannend bleiben. Das Ende ist überraschend und gibt dem Krimi noch mal besonderen Abschluss, der für Neugier auf den nächsten Fall erzeugt.