"Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite sogar für Menschen, die Fantasyliteratur überhaupt nicht mögen, ultraspannend. Was man da zu lesen bekommt, ist so einleuchtend und klar, dass man sich ohne weiteres vorstellen kann, dass dieses Szenario irgendwann tatsächlich eintreffen könnte. Vor allem, wenn man schon vor dreißig Jahren Sciencefiction gelesen und längst erkannt hat, dass vieles von dem, was man damals in fernster Zukunft vermutete, inzwischen selbstverständliche Realität geworden ist. In diesem Fall finden die bewussten Leser die Tatsache, dass der Autor Luft- und Raumfahrttechnik studiert hat, nicht wirklich beruhigend. Christopher, die Zentralfigur dieser Geschichte, ist ein Wunderkind. Mit seiner ungeheuerlichen Begabung konnte er schon als Vierjähriger einen Bankencrash verursachen und ist seither in Programmiererkreisen als "Computer Kid" bekannt. Auch sein Vater ist ein berühmter Forscher in dieser Branche und immer auf der Suche nach neuen Dimensionen. Er beschäftigt sich damit, eine Schnittstelle zu finden, die es den Menschen möglich macht, sich durch die reine Gedankenleistung mit dem Internet verbinden zu können. Diese Idee ist allerdings so gefährlich in den Möglichkeiten, die sich dadurch für die ganze Menschheit ergeben, dass der Leiter der Forschungsabteilung diese Verantwortung nicht tragen kann und deshalb das Projekt abbricht. So ehrenwert sind aber nicht alle seine Mitarbeiter, natürlich ist einer aus dem Team so besessen von dieser Möglichkeit, dass er trotzdem weiterarbeitet - mit ungeahnten Folgen auch für Christopher und seine Eltern, denn auch sie werden einbezogen in diese Clique der "Upgrader"; ein implantierter Chip sorgt dafür, dass sie nur noch zu funktionieren haben. Aber Christopher schafft es, zu entkommen, den Chip von Zeit zu Zeit zu deaktivieren und damit wieder wie ein "normaler" Mensch zu denken. Es gelingt ihm, zu fliehen, aber damit fangen die eigentlichen Probleme erst an. Es geht um Terrorismus, um Schuld und Unschuld, es geht um alternative Lebensformen, und es geht natürlich um Freundschaft und die Erkenntnis, dass es das natürliche Leben ist, das Menschen glücklich und frei macht. Und genau diese Erfahrung schenkt Mut und die Zivilcourage, die Christopher und seine Freunde brauchen, um den "Upgradern" das Handwerk zu legen. Mit diesem Text gelingt es, sogar Computerkids zu fesseln, sie finden den Roman "voll cool" und würden sofort ihre Maschine verlassen, um den Helden in die Wüste von Nevada zu folgen - und die Welt zu retten... na mindestens. Ärgerlich dabei ist höchstens, dass der zweite Band noch nicht gedruckt ist! Wie soll man denn das aushalten?"
Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)