Diesmal geht es um Mord in der Offenbacher Vorstadtschickeria. Ein Modearzt wird nach Feierabend in seiner Praxis erstochen. Der Leser erfährt auch gleich zu Beginn von wem und warum.Der allseits beliebte Arzt Jürgen Kaufung wird erstochen in seiner Praxis aufgefunden. Doch Kaufung war (insbesondere bei Frauen) äußerst beliebt - somit kann sich keiner die Umstände erklären. Kommissar Peter Brandt nimmt die Ermittlungen auf und versteift sich immer mehr auf Kaufungs ehemaligen besten Freund, Klaus Wedel. Als dieser jedoch auch ermordet aufgefunden wird, steht Brandt vor einem neuen Rätsel. Wo ist da der Zusammenhang?In einem Großteil der Handlung geht es um die polizeilichen Ermittlungen, die chronologisch abgearbeitet werden, aber keinen hohen Spannungsbogen erzeugen, da der Leser sich mehr oder weniger das Motiv für den zweiten Mord vorstellen kann. Interessant an der Geschichte war, dass der Leser bei dem ersten Mord an dem Arzt Kaufung direkt dabei war und deher den Täter bereits kannte, was Ermittler Brandt vorenthalten wird. Somit war dieser Fall bereits für den Leser gelöst, wohingegen der Mord an Klaus Wedel bis kurz vor Ende nicht so schlüssig erscheint, da einige Personen Grund genug hatten, ihn umzubringen.Trotzdem war der Krimi für mich nur Durchschnitt, denn er bedient so einige Klischees, die wir bereits aus vielen anderen Büchern dieses Genres kennen: Ein Kommissar, der am liebsten alles im Alleingang regelt und der nicht übermäßig sympathisch ist, die zickige, eingebildete Staatsanwältin und dann natürlich die beiden Mordopfer, die jeden Tag mit einer anderen Frau in die Kiste hüpfen. Was die Frauen an diesen Männern fanden, war nicht nachvollziehbar. Bei manchen von ihnen, bediente sich der Autor des Klischees der gelangweilten, reichen Gattin. Andere hingegen waren intelligent genug, um Wedels Charakter zu erkennen, was ihn als Liebhaber ausschloss.Nach "Tod eines Lehrers" ist "Mord auf Raten" der zweite Kriminalroman um Hauptkommissar Peter Brandt, der, wie passend, mit einer Gerichtsmedizinerin liiert ist. Ein Paar, das sich nicht nur privat gut ergänzt, sondern auch beruflich viel gemeinsam hat. Deshalb wundert es auch niemanden, dass der erste entscheidende Hinweis in dem verzwickten Fall ausgerechnet von der Gerichtsmedizinerin Andrea Sievers kommt. Die beiden Protagonisten werden darüber hinaus von einem Team an Mitarbeitern unterstützt, die allerdings kaum in Erscheinung treten. Lediglich der zuständigen Staatsanwältin Elvira Klein räumt Andreas Franz ein wenig Platz in seinem Plot einSeine Einstellung zu Elvira Klein machen Peter Brandt nicht gerade sympathisch. Er hegt eine Abneigung gegen die Staatsanwältin, die nicht nachvollziehbar ist. Seine Gedanken und Äußerungen liegen oft unter der Gürtellinie, welche jeder Grundlage entbehren. Er zeigt oft Mitgefühl und Verständnis für die Tatverdächtigen. Sobald er jedoch mit der Staatsanwältin zu tun hat, mauert er. So scheint es als hätte er ein Problem damit, dass sie eine Frau ist, und von Berufs wegen, über ihm steht.So manche Verhaltensweisen finde ich grotesk überzeichnet und nur wenig glaubwürdig.Andreas Franz hat jedoch eine Art zu schreiben, die einem am Lesen hält, auch wenn das Buch, jetzt nicht so spannend geschrieben ist. Mord auf Raten" ist ein durchschnittlicher Krimi, mäßig spannend, aber nicht spektakulär. Insgesamt scheint das eine Reihe zu sein, die für mich in die Kategorie "Kann man lesen, muss man aber nicht" fällt.