Perfektion ist dann erreicht, wenn man weder etwas weglassen, noch hinzufügen kann. Künstler streben nach Perfektion. Gruber ist so einer und hat es mit diesem Buch erreicht. Der Autor schrieb für die vorliegende Neuauflage eine neue Zeit- und Handlungsebene für ein bereits 2008 erschienenes Buch, statt es sich einfach und bequem zu machen. Hut ab!
Dabei mischt er gekonnt in diesem Abenteuer/ Historien/ Mysterythriller Elemente von Jules Verne (Reise zum Mittelpunkt der Erde), Edgar Allan Poe (blinde Schneeeulen statt Raben als Unglücksvögel) und Jack London (die unglaublich gelungene Darstellung der Lebensfeindlichkeit des Polarkreises) mit Preston /Child (Relic) und Alistair MacLean (Eisstation Zebra).
Heraus kommt ein phantastisch schmackhafter Unterhaltungscocktail der Spitzenklasse.
Der Roman spielt auf drei Zeitebenen: 1911-1914, 1941-1945 und in der Jetztzeit. Die Vergangenheit wird in der Form eines Tagebuchroman geschildert.
Handlung: 1911 will der Wiener Arzt Berger die Polarkreisinsel Spitzbergen kartographieren. Aus Unzufriedenheit mit seinem Leben. Er will etwas " Wirkliches" erreichen. Schon nach kurzer Zeit überwältigt die rauhe Natur ihn und sein Team. An Ende sind mit viel Glück noch eine isländische Kartographin, sein deutscher Kompagnon und er selbst am Leben. Bevor die drei mit viel Glück gerettet werden, entdecken sie jedoch durch Zufall einen geheimnisvollen Schacht. Dieser lässt Ihnen auch nach Ihrer Rückkehr aufs europäische Festland keine Ruhe und mit einer neuen Expedition kehren sie 1912 zurück, um den Schacht zu erkunden.
Dieses Unterfangen wird trotz Gefahren, Widrigkeiten und unheimlicher Ereignisse immer mehr zur Bessenheit, bevor sie 1914 abbrechen. In den Folgejahren versuchen die Nazis von 1940-1945 ihr Glück am Schacht. Und in der Jetztzeit forscht ein Konzern mit deutsch/norwegisch/schwedischer Staatsunterstützung am Schacht, um diesem seine Geheimnisse zu entreißen. In dieser Neuzeitperiode schleicht sich eine junge Finnin - angetrieben durch ein Tagebuch, welches sie von ihrer Urgroßmutter geerbt hat - recht gewaltsam auf die Polarstation und landet dabei in einem Massaker. Zwar macht sie in der Folge die von ihr gewünschten Entdeckungen und kann Ihre Neugier befriedigen, muss aber um ihr Leben mit einem unheimlichen Gegner kämpfen.
Ein Buch, das man verschlingt.