Letzte Jahreszeit - keine Krönung
Pulaski, Meyers und Zock sind für mich schon "alte Bekannte". Deshalb wollte ich die Reihe mit diesem vierten Titel unbedingt noch abschließen - mit mehr oder weniger Hoffnung auf ein Leseerlebnis. Auch hier gibt es wieder einigermaßen Spannung, wenn sich das Ganze auch etwas hinzieht, und sogar eine interessante Wendung. Ein True-Crime-Podcaster steht im Mittelpunkt, was angenehm zeitgemäß ist. Eher ärgerlich ist, dass die Protagonisten mit jedem Buch der Reihe immer blasser geworden sind, so dass ich mich mittlerweile über meine damalige Begeisterung für "Rachesommer", den ersten Teil, wundere. Die Figuren, die viel Potenzial gehabt hatten, haben hier kaum noch Innenleben, agieren einfach nur. Und das tun sie in "Rachefrühling" einfach ziemlich unglaubwürdig bis abstrus, insbesondere die Anwältin, von der man es am allerwenigsten annehmen würde. Pulaski ist auch nicht zufällig im Urlaub in Wien, wie es in der Inhaltsangabe heißt, sondern kommt dorthin, um Meyers in ihrer Kanzlei zu sehen.Zwar ist es in Krimis/Thrillern schon lange nichts Besonderes mehr, dass von Ermittlern das Recht/die Moral in die eigenen Hand genommen wird. Aber dem Leser ist doch trotzdem eine gewisse Glaubwürdigkeit und Gerechtigkeit wichtig, um ernst genommen zu werden bzw. das Buch und seine Personen ernst zu nehmen und sympathisch zu finden. Deshalb ist es nun auch ganz gut, dass diese Reihe ihr Ende gefunden hat und ich nicht mehr auf Besserung hoffen muss.