Der Roman hat mich sehr begeistert, klug und vielschichtig. 1986 Familie Holtz und Familie Dreyer sind Nachbarn. Man kennt sich aber für eine engere Verbindung ist Familie Holtz zu perfekt und Familie Dreyer im Gegenzug etwas zu gewöhnlich. Die Kinder Hanno und Susanne verbindet eine Freundschaft und sie verbringen viel Zeit miteinander. Nach einer großen Feier von Familie Holtz verändert sich auf einmal so einiges. Susanne zieht sich zurück und Hanno geht weg. 2018 Hanno kehrt zurück um sich um seinen Vater zu kümmern. Die Mutter ist verstorben und der Vater sitzt im Rollstuhl und leidet an Demenz. Hanno ist zunehmend überfordert und sehr froh als Susanne aus dem Nachbarhaus ihre Hilfe anbietet. Susanne lebt immer noch im Haus ihrer Eltern, hier sind beide schon verstorben, sie geht kaum raus und beobachtet das Familienleben der Familie Holtz mit einem Fernglas. So ist sie bestens vertraut mit ihren Gewohnheiten und kann bei der Pflege des Vaters unterstützen. Der Roman erzählt von schwierigen Familienkonstellationen, Schuldgefühlen, Sprachlosigkeit, vom Neid unter Nachbarn, Konflikten unter Generationen untereinander und dem Anspruch immer nach Außen perfekt scheinen zu müssen. Vielschichtige Story, großartig erzählt, einfach ein ganz wunderbarer Roman. Ganz große Empfehlung!