»Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen, dass man nicht genossen hat Giovanni Boccaccio.«
Wer eine seichte Unterhaltung mit Inselfeeling, leckeren Rezepten und liebevollen Protagonisten sucht, ist bei Anne Barns neustem Roman Ein Apfelbaum am Meer genau richtig. Der angenehme und leichte Schreibstil lässt den Roman mit knapp 250 Seiten fix lesen.
»Nur halbe Sachen sind kompliziert«, sagte ich. »Ganze sind immer einfach.«
Nachdem Julie erst vor einem Jahr ihre Großmutter Giulietta, die ihr so nahe stand, verloren hatte, trennte sich ihr Ex-Freund Philipp ebenso Hals über Kopf. Mittlerweile hat sie auch beruflich ihre Mitte verloren und weiß nicht, ob sie ihre backenden Fähigkeiten weiter nutzen oder in ihrem gelernten Beruf als Physiotherapeutin weiterarbeiten soll. Da kommt die Einladung von Giuliettas alter Freundin Enna zu ihrem 80. Geburtstag auf Juist gerade Recht. Und das Merle, Ennas Enkeltochter und Eigentümerin des Café Strandrose, gerade Hilfe in der Backküche braucht, gibt ihr eine vorübergehende Aufgabe.
»Wenn du nicht weißt, ob du auf deinen Kopf oder deinen Bauch hören sollst, Julie, entscheide dich für die Mitte. Das Herz hat immer recht.«
Leider blieb der Roman dieses Mal hinter meinen Erwartungen: das Familiengeheimnis war zu leicht, zu unspektakulär behandelt und das Ende zu abrupt. Als die Handlung endlich richtig Fahrt aufnahm, löste sich alles sofort, zu leicht, zu unbeendet. Doch Anne Barns neuster Roman überzeugt wieder mit alten und neuen liebevoll ausgearbeiteten Protagonisten das Inselfeeling mit dem Zusammenhalt der Bewohner bis hin zur eigenen stillen Inselpost ist der Garant für ein Wohlfühlbuch. Familie, Freundschaft, Liebe und leckere Rezepte damit sind Anne Barns Romane immer ausgestattet und versprechen eine wärmste Leseempfehlung!
»Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.«
Die Rezepte aus "Ein Apfelbaum am Meer" findet ihr unter dem Benutzer.