Noch so'n Spruch Kieferbruch! (5)
Sie geht also weiter, die Reihe mit Rick. Schön! Und ganz in der bewährten Art, wie wir sie kennen. Gut zwei Jahre sind vergangen seit dem ersten Band, zwei Jahre, die der Leser älter geworden ist, aber auch Rick und die anderen. Hervorragend, wie Antje Szillat das zu gestalten und erzählerisch einzusetzen weiß.
Immer noch ist Rick der geborene Chaot, immer noch mit einem passenden (lockeren) Spruch auf den Lippen, immer noch bereit, mit beiden Beinen in jedes Fettnäpfchen zu springen. Kaum eine Peinlichkeit, die er auslässt. Aber seine Ausdrucksweise Rick erzählt ja in Ichform ist gemäßigter geworden, der Wortschatz dem Alter angepasster. 12-Jährige Leser amüsieren sich über andere Dinge als 10-Jährige! []
Insgesamt ist Band 5 eine launige Klassenfahrtsgeschichte, in die neben den familiären Szenen vorher und hinterher viele spannende Elemente eingewoben sind, von Burgen und Schlössern und Gespenstern und Geistern, von merkwürdigen Ereignissen und verschwundenen Kindern, sodass für eine breite Leserschicht etwas dabei sein muss. Dass eine eigentlich tiefsinnige Freundschaftsgeschichte, in der einer lernt, für den anderen einzustehen und mutig gegen den Strom zu schwimmen, so unterhaltsam herüberkommt und in so spannende Szenen eingebunden ist, spricht für das Erzähltalent. Kritik am Verhalten Ricks eine Art Wegweiser für den Leser offenbart sich nicht als Kommentar der Autorin, sondern immer nur aus dem Munde Finns, der schon früher die Dinge durchschaute und pointiert zu formulieren wusste. Umso schmerzhafter und treffsicherer ist seine Kritik, und sie zeigt Wirkung!
Am Ende sind sie also Freunde, Rick und Finn, ganz offiziell. Ob das das Ende der Reihe ist? Hoffentlich nicht! Wir, die Leser, wünschen uns noch viele neue Fettnäpfchen und Erkenntnisse ... Botschaft vernommen, Antje?
[Quelle: Astrid van Nahl, www.alliteratus.com]