Willkommen, willkommen in New Orleans und im legendären, aber heruntergewirtschafteten, St. Gregory Hotel.Der Autor hat das Buch bereits 1965 geschrieben. Das Buch aus dem Heyne Verlag ist eine überarbeitete Neuauflage. Wenn man sich also in die Geschichte stürzt, muss man mit einigen grenzwertigen Passagen, Ausdrücken und Ansichten aus den 60iger Jahren rechnen. Neben einem recht befremdlich wirkenden Frauenbild mit entsprechenden Aussagen von Männern gegenüber Frauen gibt es in New Orleans (Louisiana/Südstaaten) auch noch die Rassentrennung und die noch recht starke Meinung, dass dies in Ordnung ist.Innerhalb der Geschichte versucht der Autor auch diese Punkte zu hinterfragen und einen neuen Weg aufzuzeigen, aber eben nur sehr schwach und zögerlich. Ich gehe davon aus, dass dies dem Entstehungsjahr zuzuschreiben ist.Die Hotelgeschichte und deren Charaktere waren jedoch sehr unterhaltsam und die Abläufe in dem Hotel waren sehr realitätsnah dargestellt. Wer die Hotelbranche kennt, kann einige Punkte wiederfinden, die es auch heute noch gibt. Die Charaktere waren vielfältig und gut beschrieben. Die Verwirrungen, Verquickungen und die Ungewissheit sorgten dafür, dass man mit den Charakteren mitfühlte oder mitfieberte. Es entstanden, durch den wunderbaren Schreibstil des Autors, recht schnell Bilder im Kopf, die beim Lesen wie ein Film abliefen. Man konnte gutin die Geschichte ab- und eintauchen. Die Spannung wird nicht konstant über die knapp 600 Seiten gehalten, aber sie sackte auch nie gänzlich ab. Langweilig oder zäh wurde es nie.Es ist ein guter Schmöker mit einigen kritischen Punkten, die jedoch der Zeit geschuldet sind.