Ein sehr spannender, aber auch liebevoll geschriebener regionaler Krimi, den es zu lesen lohnt.
Maike und Jochen sind unterwegs um sich eine Wohnung anzusehen und geraten mitten in einen Mordfall an einer Antiquitätenhändlerin, die dem der Täter Jochen schwer verletzt. Im Laufe der Untersuchungen stellt sich heraus das auch der Mann der toten Frau Brecht in deren Haus gefoltert und ermordet wurde. Es gibt nur noch ein Verwandte der Brechts und das ist ihre Nichte Jana aus Hamburg. Aber über den Tod ihrer Eltern gibt es einen Cold Case, da der Mörder ihrer Mutter nicht gefasst wurde und der Vater spurlos verschwunden ist. Eine sehr verzwickte Lage für die Unnaer Kripo Beamten, die auch noch von den Ermittlungen der Dortmunder Kollegen fast ausgeschlossen wurden und so für sich ermitteln müssen. Maike, die durch die schwere Verletzung ihres Verlobten Jochen, von den Ermittlungen ausgeschlossen wurde, Will daher auf eigen Faust den Täter ermitteln und folgt einer Bande von Antiquitätenhehlern. Nachdem auch noch ein Mitarbeiter der Brechts ermordet und Jana mehrmals bedroht wurde, nehmen die Ermittlungen Fahrt auf und sind noch viele Puzzleteile nötig, um die Täter zu ermitteln."Ruhrpott-Connection" ist der mittlerweile 5. Krimi den Astrid Plötner über ihre Heimatstadt Unna geschrieben hat. Jedenfalls hat sie die Tatorte sehr einfühlsam in das ländliche Unna eingefügt. Das Unna keine Großstadt ist merkt man auch an der Behandlung durch die Kripo aus der Nachbarstadt Dortmund. Allerdings sind die "Landbullen" in diesem Krimi sehr erfolgreich. Diese Rivalität kenne ich nur zur genüge und muss deshalb immer wieder schmunzeln über diese Bilder. Zum Fall. Eine Antiquitätenhändlerin, Frau Brecht, wird in ihrem Geschäft erschossen und auf seiner Flucht verletzt der Täter den Verlobten von Maike, Jochen, sehr schwer. Auch Herr Brecht wird in seinem Haus tot aufgefunden, gefoltert und erschossen. Das in dieser ruhigen, ländlichen Umgebung, oder soll ich besser sagen gerade da. Um was es geht, wird allmählich klar; es handelt sich um Antiquitätenhehlerei in großem Stil. Und hier erinnerte ich mich an den Prolog, da war doch was. Richtig, Jana, die Nichte der Brechts, werden Antiquitäten in ihr Gepäck geschmuggelt. Sie wird erwischt und bestraft. Und ihr damaliger Freund Adil spielt eine Rolle. Welche? Das wird im Laufe des Krimis deutlich. Aber zurück zu dem Ermittler Team aus Unna. Maike darf wegen Befangenheit nicht ermitteln und das ist für sie nicht möglich. Sie begibt sich auf Spurensuche der Antiquitäten und muss parallel zu den Ermittlungen in Unna ein Abenteuer auf den Spuren der Händler bestehen. Doch so wie die Autorin die Charaktere beschreibt bleibt es Nachvollziehbar und authentisch und langsam wird klar, Maike kann gar nicht anders handeln, aber das macht sie auch sympathisch. Genauso wie das Team Unna, das ihr den Rücken freihält. Tolles Teamwork. Am Rande wird dann noch Gastfreundschaft im Nahen Osten beschrieben und da muss ich sagen, gut recherchiert. Selbst die bösen Charaktere sind hier sehr genau beschrieben und es fiel mir nicht schwer diesen Mann zu hassen, aber eigentlich hat er ganz logisch gehandelt. Und auch dieser Charakter Jana, so unbeholfen sie dargestellt wird, so gut kann man sich in sie hineinversetzen. Den Spannungsbogen in diesem Krimi hat Astrid Plötner ganz behutsam aufgebaut, aber den eigentlichen Täter lange im Dunkeln gelassen und dazu gehört einiges, da das Miträtseln schon das Salz in der Suppe während eines Krimis ist.Zusammengefasst möchte ich feststellen, dass ich auch diesen Krimi wieder mit Spannung gelesen habe und meine Erwartungen komplett erfüllt wurden. Ein regionaler Krimi, das auch immer wieder die Region und seine Umgebung mit einbezieht, aber alles in allem sehr für die Autorin spricht, die hier beheimatet ist. Und das merkt man ganz deutlich. Sehr lesenswerter Krimi.