Alle drei Tage wird in Deutschland eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Während Gewalt im öffentlichen Bereich starker sozialer Kontrolle unterliegt, entzieht sie sich dieser im Privaten. Das Haus als soziale Einheit, als gesellschaftlicher Raum des Intimen, bietet dabei nicht immer den von ihm zu erwartenden Schutz, sondern wird oft zur - intimen - Arena von Gewalt und Dominanz.
Die Politik kann häusliche Gewalt verbieten, aber die Gewalt wirklich aus dem Haus zu holen ist weiterhin schwer. Nicht nur körperliche, sondern psychische, verbale, wirtschaftliche Formen gehören dazu und treffen vor allem Frauen und Kinder. Die Zahl der polizeilich gemeldeten Fälle von Gewalt in Partnerschaften nimmt stetig zu, obwohl Scham und Angst viele Opfer daran hindern, der Situation zu entfliehen oder sich jemandem anzuvertrauen.
Barbara Peveling erzählt mit schonungsloser Offenheit. Sie hat als Kind in der Familie und als Erwachsene in Partnerschaften häusliche Gewalt erfahren; ihre gesellschaftlichen Analysen bekommen dadurch eine überzeugende Dringlichkeit. Beim Erzählen wird sie zur Ethnologin ihrer selbst, und die Niederschrift des Buches gerät zum Protokoll eines Erkenntnisprozesses.
»Barbara Peveling findet eine Sprache für häusliche Gewalt, die mich hat verstehen lassen, was die Gewalt für Betroffene bedeutet. Sie verbindet gekonnt persönliche Erzählung mit feministischer Theorie. Lest dieses Buch! « Bettina Wilpert
»Barbara Peveling zeigt, welche Kräfte uns formen, in Beziehungen führen, einsperren und wie wir ihnen im Akt des Erzählens entkommen. Schonungslos und sprachgewaltig. « Florian Werner