Die Pianistin von Beate Regiert
Clara Wieck ist seit frühester Zeit von ihrem ehrgeizigen Vater zu einem Klavier-Wunderkind "gemacht worden". Nur leider führt Friedrich Wieck ein extrem strenges Regime - eine schöne Kindheit sind anders aus!
Aber der Erfolg scheint ihm recht zu geben, denn 1835 - da beginnt der Roman - ist die 16jährige Clara seit Monaten mit ihm auf Tournee und spielt vor ausverkauften Häusern.
Aber der Schein trügt - nach außen ein perfektes Paar ist das Leben für Clara unerträglich geworden!
Denn Clara ist verliebt in den aufstrebenden Komponisten Robert Schumann und der Vater versucht diese Verbindung zu sabotieren, wo er nur kann.
Friedrich hält Schumann für lebensuntüchtig, will außerdem die "Geldquelle" Clara weiter in die eigene Börse sprudeln lassen.
Aber Clara ist eine Kämpferin und tatsächlich schaffen sie und Robert es zu heiraten - gegen den Willen des Vaters.
Leider ist das Leben als Clara Schumann nicht immer so, wie Clara sich dies vorgestellt hatte.
Robert ist launisch, will eine Hausfrau und keine konzertierende Pianistin zur Ehefrau. Und dann auch noch eine, die mehr Erfolg hat als er!
Aber trotz aller Höhen und Tiefen - Clara liebt ihren Robert sehr. Und so schafft sie das schier Unmögliche: Erfolg als Pianistin zu haben und Robert zu dem Erfolg zu verhelfen, den er allein vielleicht nie erreicht hätte.
Clara Schumann kennen leider viele nur daher, dass ihr Porträt auf dem 100-DM-Schein war.
Dabei war sie eine ganz außergewöhnliche Frau und eine herausragende Pianistin. Sicher die beste ihrer Zeit, ebenbürtig mit Liszt, Mendelssohn oder Chopin.
Die Autorin zeichnet hier das Bild einer Frau, geprägt durch einen herrischen Vater, an stetigen Selbstzweifeln leidend, die nur auf der Konzertbühne richtig aufblüht.
In einer von Männern dominierten Welt steht sie immer wieder zurück, sucht stets Schuld und Fehler bei sich - man möchte manchmal schreien.
Auch wenn mir bekannt war, dass die Ehe der Schumanns zu einer Tragödie wurde, brachten mich die Beschreibungen manchmal bis an meine Belastungsgrenze.
Denn Robert Schumann war für mich kaum zu ertragen!
Wie hat diese hochtalentierte Frau das nur ausgehalten?
Es gibt zwei nie eindeutig geklärte Fragen um Clara Schumann:
Warum hat sie Robert nie in der Nervenheilanstalt besucht?
Wie eng war die Beziehung zu Johannes Brahms?
Die hier angebotene Erklärung klingt plausibel und scheint zum Charakter dieser faszinierenden Frau zu passen.