VentouxBert WagendorpErschienen im April 2018 beibtb10 Euro Klappentext:Bart ist Journalist, liebt Radrennen und ist fast fünfzig, als seine Jugendfreunde André, Joost und David unerwartet wieder in seinem Leben auftauchen. Und mit ihnen der Sommer des Jahres 1982. Ein Sommer, in dem sie alle in die schöne Laura verliebt waren, ein Sommer der großen Gefühle ¿ und eines tödlichen Unglücks auf dem Mont Ventoux. Die Freunde waren achtzehn, als sie zu fünft die legendäre Etappe der Tour de France hinauffuhren ¿ und zu viert zurückkehrten. Als auf einen Schlag ihre Träume zerplatzten. Und Laura, die mit ihnen in der Provence war, spurlos verschwand. Dreißig Jahre später, im Sommer 2010, will Laura die vier Männer am Ventoux wiedertreffen. Sie will darüber sprechen, was damals wirklich geschah. Und die Freunde folgen ihrer Einladung: die Rennräder auf dem Autodach, ihren Krempel im Anhänger und jede Menge Fragen auf dem Rücksitz ¿ Meinung:Das schöne Cover und der Klappentext haben mich wirklich neugierig gemacht auf den Roman. Mal was anderes, dachte ich. Und so war es dann auch:Dieser Roman bietet eine Sprache an, die ich bislang von btb nicht gewohnt bin. Vermutlich trifft es trivial noch am besten. Wenn ich eine solche Sprache über 320 Seiten lesen soll, muss die Story ungemein mitreisend sein. Ist sie meiner Meinung nach nicht, daher habe ich das Buch nach etwa der Hälfte und drei Lese-Anläufen beiseite gelegt.Inhaltlich widmet sich die Ich-Erzählung der Aufarbeitung eines Pubertätstraumas eines Jungen. Und dem Rennradfahren. Der Plot um die fünf Männer ist gespickt von Analepsen, die den Leser ins Jahr 1982 führen, einem Wechsel zwischen Ernstem und Trivialem und allerhand Lokalkolorit, den ich zugegebenermaßen nicht wirklich verstanden habe. So vertraut bin ich mit den Niederlanden nicht. Da man zumindest zu Beginn des Romans nicht abschätzen kann, ob diese Infos für den Handlungsverlauf wichtig sind, ist das unbefriedigend. Nachdem ich mich mit Lesern ausgetauscht habe, die den Roman zu Ende gelesen haben, weiß ich nun: Es war nur schmückendes Beiwerk.Die Figuren bleiben sehr blass, und zwar im jugendlichen Alter wie auch in der Jetzt-Zeit. Die sexuellen Erlebnisse sind einfach nur plump geschildert und benannt. Es mangelt nicht an unlogischen Handlungen und die sprachliche Umsetzung ist oft haarsträubend, denke man an die Situation, als der Leichnam überführt wird und die ganze Szene endet mit: ¿alles geregelt¿. Das ist mir zu wenig! Die Erzählte Zeit überspannt mehrere Jahrzehnte ¿ mit diesem Plot hätte etwas richtig Gutes daraus werden können.