Die Geschichte des Buches ist eine Mischung aus fiktiven Personen sowie historischen Personen und Ereignissen. Daraus ist ein einfühlsamer, interessanter Roman geworden. Die 17jährige Elly aus dem schwäbischen Schwenningen kommt im Jahr 1938 nach Wien, um ihrer Tante im Haushalt zu helfen Dort lernt sie die Theologin Margarete Hoffer, die historische Hauptperson dieses Buches kennen. Durch Fräulein Hoffer kommt Elly zum lebendigen, persönlichen Glauben an Jesus Christus. Drei Jahre später wird Margarete Hoffer als Vikarin nach Schwenningen in die Evangelische Kirche berufen. Viele Pfarrer sind in den Krieg eingezogen worden und so ist es nun Frauen gestattet, auf der Kanzel zu stehen und in den Gemeinden auszuhelfen. Bald schon sind Fräulein Hoffer, Elly und andere aus der Kirchengemeinde aktiv dabei, Juden bei ihrer Flucht zu helfen und sie für einige Zeit im Pfarrhaus unterzubringen, was natürlich sehr gefährlich ist. Mutig setzen sich viele mit der Vikarin der Gefahr aus, entdeckt zu werden und Gefängnis oder Schlimmeres erleiden zu müssen. Ich finde es gut, dass man im Buch etliches über den Widerstand in den schwäbischen Pfarrhäusern und die Vernetzung untereinander erfährt. Davon war mir vieles neu. Auch die Schicksale der versteckten Juden sind real und gut recherchiert. Durch die fiktive Geschichte um Elly, ihre Familie und ihre Beziehungen ist der Roman unterhaltsam und gleichzeitig spannend geschrieben. Die Verknüpfung mit den tatsächlichen Ereignissen um die Vikarin Margarete Hoffer ist gut gelungen.