Inhalt:Chloe hat ein großes Ziel: Sie möchte unbedingt Jahrgangsbeste werden. Ihr im Weg steht nur eine Mitschülerin und das ist Shara Wheeler, die Tochter des Direktors. Als Shara Chloe kurz vor den Abschlussprüfungen küsst und danach spurlos verschwindet, macht sich Chloe auf die Suche nach Shara. Denn einerseits will sie den Titel der Jahrgangsbesten nicht geschenkt bekommen, weil ihre größte Konkurrentin nicht mehr da ist, sie erhält andererseits auch mysteriöse Botschaften von Shara... Damit ist Chloes Ehrgeit geweckt.Meine Meinung:Am Anfang war ich noch sehr begeistert von dem Buch. Shara verschwindet gleich zu Beginn, es gibt also keine lange Vorgeschichte. Alles, was es aus der Vergangenheit und der bisherigen Rivalität zwischen Shara und Chloe zu wissen gibt, erfährt man als Leser nebenbei. Es wird sehr gut in die Handlung eingearbeitet. Chloe ist bei ihrer Suche gezwungen, mit zwei Jungs zusammenzuarbeiten, die ebenfalls merkwürdige Botschaften bekommen. Die Nachrichten sind immer an alle drei gerichtet und sie brauchen sich gegenseitig, um die Rätsel zu lösen, die Shara ihnen stellt. Ich mochte die Rätsel sehr. Sowas finde ich immer sehr spannend und habe Freude daran, wie die Protagonisten auf die Suche gehen und Hinweisen nachjagen. Hier wurden drei Charaktere zusammengesteckt, die in ihrer bisherigen Schullaufbahn nichts miteinander zu tun hatten.Chloe kam erst später auf die Highschool, sie ist mit ihren Müttern aus L.A. zugezogen. Die Schule ist sehr religös, was es für Chloe von Beginn an schwer macht. Smith ist Sharas fester Freund und Rory wohnt neben Shara und himmelt sie schon lange an.Neben der Suche nach Shara steht vor allem auch der Kontrast zwischen der christlichen Schule mit ihren strengen Werten und Regeln und der Identität der Schüler*innen im Mittelpunkt. Viele Jugendliche versuchen noch herauszufinden, wer sie sind (was in dem Alter natürlich völlig normal ist) und kämpfen damit. Chloe outet sich relativ früh als Teil der queeren Community, was an ihrer Schule nicht gerne gesehen ist. Im Laufe der Handlung stellt sich heraus, dass so ziemlich jede Person an Chloes Schule queer ist, was ich einerseits etwas zu viel fand, andererseits zeigt es die Vielfalt, was wiederum für Jugendliche in einer ähnlichen Situation das Buch zu etwas Besonderem macht und dadurch dann wieder gut war.Chloe selbst wurde mir leider immer unsympathischer. Chloe kann Shara nicht ausstehen. Dass sie sich am Anfang auf die Suche eingelassen hat und die Rätsel unbedingt lösen wollte, konnte ich noch nachvollziehen. Doch irgendwann erreicht die Geschichte einen Punkt, wo ich Chloes Verhalten einfach nicht mehr verstanden habe. Warum verschwendet sie so viel Zeit darauf, ein Mädchen zu suchen, das sie gar nicht leiden kann anstatt sich auf ihre eigenen eigentlichen Ziele zu konzentrieren? Sie fokussiert sich so vollkommen und verbissen auf die Suche nach Shara, dass sie das Wesentliche aus den Augen verliert, was ich sehr schade fand. Auch die Suche selbst verliert nach und nach komplett an Spannung, nachdem realtiv schnell klar ist, dass es Shara gut geht. Ich meine, nicht mal Sharas fester Freund ist ab diesem Punkt noch sonderlich engagiert bei der Suche dabei.Insgesamt hat die Geschichte für mich einfach immer mehr nachgelassen, was vor allem an dem fehlenden Spannungsbogen und der unsympathischen Protagonistin lag. Es wurde für mich immer absurder und von einer süßen, romantischen Geschichte war das hier leider weit entfernt. Einzig einige der Nebencharaktere konnten mein Interesse wecken.