Im kalten Nachkriegswinter von 1947 sucht Oberinspektor Stave in Hamburg nach dem Trümmermörder, der seine Opfer scheinbar ohne Spuren zu hinterlassen nackt zwischen den Trümmern ablegt. Gemeinsam mit einem Kollegen von der Sitte und einem Offizier der britischen Verwaltung versucht Stave herauszufinden, ob es eine Verbindung zwischen den Opfern gibt und wer der Täter sein könnte.
Die Geschichte ist solide erzählt, hat mich aber nicht mitgerissen, was vermutlich daran liegt, dass ich mit der Hauptfigur nicht richtig warm wurde. Stave wirkt sehr behäbig, ich habe ihn mir als etwa Sechzigjährigen vorgestellt und war sehr erstaunt zu erfahren, dass er 43 sein soll. Die Schilderung des eisigen Nachkriegswinters ist sehr anschaulich und nimmt teilweise eine größere Rolle ein als die Krimihandlung, die gerade gegen Ende mehrmals ins Unglaubwürdige gleitet: Wie wahrscheinlich ist eine Befragung sämtlicher Ärzte Norddeutschlands bei äußerst knappen Ressourcen? Was sollte der sinnlose Angriff des Mörders auf den Kommissar, nachdem seine Identität bereits feststeht und nach ihm gefahndet wird? Wie realistisch sind französische Kriegsopfer, die sich ausgerechnet in Hamburg niederlassen, um von dort nach Palästina zu kommen? Da sind für mich am Ende ein bisschen viele Fragezeichen stehengeblieben