Startet zwar etwas gemächlich, nimmt dann aber schnell Fahrt auf, wodurch man in den Sog der Handlung gerät.
Charlotte Stern war Mitarbeiterin im Kriminalarchiv, ist mittlerweile aber pensioniert. Die rüstige Rentnerin hält sich fit und genießt ihren Ruhestand. Doch dann erfährt sie, dass es innerhalb kurzer Zeit zwei Todesfälle in der Seniorenresidenz Eichengrund gab. Charlottes ehemalige Kollegen berichten ihr, dass es sich um Unfälle handelte. Doch Charlottes Misstrauen ist geweckt. Sie meldet sich in der Seniorenresidenz zum Wohnen auf Probe an und beschließt, sich dort etwas genauer umzusehen. Als es zu einem weiteren Todesfall kommt, ist Charlotte klar, dass das kein Zufall sein kann...Der Einstieg in diesen Krimi verläuft zunächst gemächlich. Die Hauptprotagonistin Charlotte wirkt sehr sympathisch. Sie ist sportlich, attraktiv und nicht auf den Mund gefallen. Gemeinsam mit ihr erkundet man gerne die Seniorenresidenz und lernt die Bewohner näher kennen. Claudia Rimkus versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man schon bald das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Charlotte wird von einigen Bewohnern herzlich aufgenommen, wodurch sie schnell Teil einer freundschaftlichen Runde wird.Ihre Nachforschungen wirken authentisch. Sie ist darauf bedacht, ihre Fassade, mit dem Gedanken zu spielen, sich irgendwann in der Seniorenresidenz zur Ruhe zu setzen, aufrechtzuerhalten. Gemeinsam mit ihr versucht man, den geheimnisvollen Todesfällen auf den Grund zu gehen. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch zunächst lässt sich kein Motiv erahnen. Charlotte ist allerdings hartnäckig. Als sie erste Zusammenhänge sieht, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Der bis dahin durchgängig interessante Handlungsverlauf nimmt deutlich Fahrt auf, wodurch man das Buch kaum noch aus der Hand legen mag. Private Nebenhandlungen nehmen zwar immer wieder ein wenig Tempo aus der Handlung, sorgen aber dafür, dass man sich in diesem Krimi wohlfühlt und all die Charaktere vor Augen hat. Zum Ende hin steigert sich das Tempo nochmals. Man fiebert mit und hofft, dass alles gut ausgehen wird.Der erste Fall für Charlotte Stern startet zwar zunächst etwas gemächlich, zieht einen dann aber schnell in seinen Bann. Die Neugier auf die Fortsetzungen wird definitiv geweckt, da man auf ein Wiedersehen mit den liebenswerten Charakteren hofft.