¿¿TENKA FABU - DAS REICH UNTER EINEM SCHWERT¿¿"Du weißt, was du wärst, wenn es anders gekommen wäre. Und du weißt, was du heute bist, wozu andere Männer dich gemacht haben. Doch das Einzige, was zählt, ist, wer du morgen sein wirst. Und diese Entscheidung liegt bei dir." (S.311 f.)Dies ist die wahre Geschichte von einem Jungen, der erst zu Isaak und dann zu Yasuke wurde. Der als 12-Jähriger aus seiner Heimat Afrika von Sklavenhändlern verschleppt und schließlich als Söldner an jesuitische Missionare verkauft wurde. 1579 begleitete er Pater Valignano nach Japan; dieser hat den Auftrag, dort das Christentum zu verbreiten. Japan ist seit 100 Jahren im Krieg, das Shogunat ist gestürzt und die Clans bekriegen sich gegenseitig; Nobunga, das Oberhaupt des Oda-Clans hat die Vision, Japan wieder unter EINEM SCHWERT zu vereinen - TENKA FABU. Isaak wird von Pater Valignano als Geschenk an Nobunga dargeboten; er wird ein enger Vertrauerter Nobungas, wird zu Yasuke und zum Samurai und erfährt das erste Mal seit Langem Freiheit."African Samurai" ist mit 312 Seiten ein relativ kurzer Roman. Die Grundpfeiler der Geschichte basieren auf schriftlichen Überlieferungen; Craig Shreve hat sich hier und da Freiheiten und Spekulationen erlaubt, ist insgesamt aber doch recht nah an den Quellen geblieben (dies führt er im Nachwort ausführlich aus).Man merkt dem Buch insgesamt schon ein bisschen an, dass es "nur" 300 Seiten hat; manche Ereignisse und Schlachten wirken etwas abgekürzt und ich hätte mir fürs Feeling vielleicht ein paar mehr Ausschweifungen und entsprechend mehr Seiten gewünscht.Nichtsdestotrotz ist es durchaus auch mal erfrischend, keinen epischen Klopper von über 1000 Seiten (ich schiele nur ganz leicht zu "SHOGUN" von James Clavell hinüber - beide Romane behandeln ähnliche Themen) in den Händen zu halten ¿Und trotz der "Kürze" schafft es Shreeve, uns Yasuke, sein Schicksal und seine Geschichte wirklich nah zu bringen.Besonders beeindruckend und gleichzeitig schockierend waren die Rückblenden; die Verschleppung, die Folter, wie Yasukes Willen immer mehr bricht und er sich schließlich als Sklave unterordnet; dies empfand ich als schmerzhaft und heftig zu lesen! Umso schöner war es mitzuerleben, wie er mit Nobunga einen Meister und sogar Freund findet und wie er schließlich den Weg vom Untergebenen in die Freiheit geht. Das Ende fand ich sehr berührend und auch in diesem Roman finden sich viele wertvolle Botschaften. Ich hab das Buch sehr gerne gelesen! Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal einen Bogen zu dem Roman "Shogun" von James Clavell ziehen. Den hab ich unmittelbar vor "African Samurai" gelesen und rezensiert; beide Bücher behandeln ähnliche Themen und spielen auch zeitlich nah beieinander. Viele haben unter meiner Shogun-Rezension kommentiert, dass sie das Thema schon interessiert, die über 1000 Seiten sie aber abschrecken; genau denjenigen möchte ich "African Samurai" sehr ans Herz legen. Mit 300 Seiten bekommt man hier einen kompakten Roman und einen guten Einblick in diese Epoche Japanischer Geschichte. Zum Start also super geeignet ¿ Und wer danach Lust hat, doch noch tiefer in die Materie einzutauchen, kann dann immernoch zu Shogun greifen ¿