Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
product
cover

Braunes Erbe

Die dunkle Geschichte der reichsten deutschen Unternehmerdynastien

(20 Bewertungen)15
150 Lesepunkte
eBook epub
14,99 €inkl. Mwst.
Sofort lieferbar (Download)
Empfehlen
Das braune Erbe der reichsten deutschen Unternehmerdynastien - und wie sie heute damit umgehen.
Die Quandts, die Flicks, die von Fincks, die Porsche-Piëchs, die Oetkers und die Reimanns zählen zu den reichsten deutschen Unternehmerdynastien. Und dennoch ist ihre dunkle Vergangenheit kaum bekannt. David de Jong erzählt, woher ihr Wohlstand kommt, wie sie sich im Nationalsozialismus bereichert haben, und wie sie danach damit umgingen.
Anfang 1933 luden die Nationalsozialisten Vertreter der Wirtschaft nach Berlin ein, um sie aufzufordern, für den bevorstehenden Wahlkampf Geld zu spenden. Die Eingeladenen waren erfolgreiche Industrielle und Banker; zu ihnen gehörten Günther Quandt, Friedrich Flick und August von Finck. Nach der Machtübernahme traten sie in die Partei ein und arbeiteten mit dem Regime zusammen. Sie verdienten an der Aufrüstung und bereicherten sich durch Einsatz von Zwangsarbeitern und Raub jüdischer Unternehmen in Deutschland und in den besetzten Gebieten Europas.
Warum konnten sie nach dem Krieg nahezu unbehelligt weiterarbeiten? Wie gingen sie mit ihrer Verantwortung für das Unrecht um, dem sie einen Teil ihres Reichtums verdanken? Welche Entscheidungen haben es ihnen möglich gemacht, in den Jahrzehnten danach weiter zu expandieren? Was bedeutete das für die Bundesrepublik? Und wie gehen die Erben heute mit ihrer dunklen Familiengeschichte um?
David de Jong erzählt auf fesselnde Weise von einem Jahrhundert deutscher Geschichte - und von Dynastien, deren Entscheidungen viele Schicksale bestimmt haben und die bis heute den Alltag von Menschen in Deutschland und der Welt beeinflussen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
05. Mai 2022
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
496
Dateigröße
28,75 MB
Autor/Autorin
David de Jong
Übersetzung
Jörn Pinnow, Michael Schickenberg
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783462321012

Portrait

David de Jong

David de Jong, geboren 1986 in den Niederlanden, studierte Politikwissenschaft an der Universität Amsterdam und Geschichte an der Columbia-Universität in New York und der London School of Economics. Er arbeitete als Journalist für Bloomberg News und berichtete aus Amsterdam über das europäische Bank- und Finanzwesen, und aus New York über verborgenen Reichtum und Milliardenvermögen in den USA und Europa. Er lebt in Tel Aviv.

Jörn Pinnow, geboren 1974, studierte Geschichte und Literaturwissenschaften in Tübingen, Brüssel und Berlin. Er übersetzt Sachbücher und Belletristik aus dem Englischen, Französischen und Niederländischen.

Michael Schickenberg, geboren 1975, übersetzt Sachbücher und Romane aus dem Englischen und Norwegischen. Er studierte Anglistik/Amerikanistik, Germanistik und Skandinavistik in Greifswald, den USA, Norwegen und Spanien.

Pressestimmen

»[De Jongs] Buch überzeugt durch eine lebendige Erzählstruktur und Detailtiefe. Nach der Lektüre versteht man die Ursprünge vieler deutscher Großkonzerne und die Mentalität von Familienunternehmen in der NS-Zeit besser.« Marcus Jung, FAZ

»Dramaturgisch konsequent konzentriert sich de Jong auf fünf Familienfälle, die er akribisch aufbereitet, stets um äußerste Faktengenauigkeit bemüht.« Hans-Jürgen Jakobs, Handelsblatt

»David de Jong erzählt auf fesselnde Weise von einem Jahrhundert deutscher Geschichte - und von Dynastien, deren Entscheidungen viele Schicksale bestimmt haben und die bis heute den Alltag von Menschen in Deutschland und der Welt beeinflussen.« Buch-Magazin

»De Jong hat für dieses Buch vier Jahre in Berlin recherchiert. Das Resultat sind sorgfältig geprüfte Fakten und eine verständliche Darlegung der teils verwirrenden personellen, politischen und unternehmerischen Strukturen der porträtierten Familien. Eine weitere wichtige Leistung de Jongs ist, dass er (...) die schandhafte Geschichte von Weltmarken wie Porsche, Volkswagen, BMW, Varta, Henkell und Dr. Oetker einem breiten Publikum zugänglich macht.« Mara Bernath, Finanz und Wirtschaft, Schweiz

»In [Braunes Erbe] verschränkt de Jong Geschichten verschiedener Unternehmer, so dass sich in der Dreistigkeit und Grausamkeit der Nutznießer von Verbrechen Muster zeigen, ebenso wie im Schweigen folgender Generationen.« Niklas Elsenbruch, Süddeutsche Zeitung

»[M]it einer einmaligen Auftragsarbeit ist es nicht getan, wie de Jong klar aufzeigt. Wer als Unternehmen mit brauner Vergangenheit glaubwürdig bleiben will gerade im internationalen Geschäft , sollte sich aktiv den öffentlichen Debatten stellen. Und erkennen, dass es sich bei den Gräueln des Nationalsozialismus um eine Vergangenheit handelt, die nicht vergeht.« Pascal Michel, Die Tagespost

»Die bittere Erkenntnis [der fehlenden Aufarbeitung] lässt nach der Lektüre dieser hervorragend erzählten Elitegeschichte ein beklemmendes Gefühl zurück.« Hans-Dieter Grünefeld, Buchkultur

»[Braunes Erbe] führt in die 20er bis 40er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts und zeigt detailreich, wie sehr der Aufstieg dieser Wirtschaftsimperien mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus verbunden war.« APA Austria Presse Agentur

» Braunes Erbe ist geschrieben worden, um Verstrickung, Schuld und Verantwortung der Unternehmer für den Nationalsozialismus auch außerhalb Deutschlands bekannt zu machen. [...] [H]ier ist ein Buch, das sehr gut geschrieben (und übersetzt) ist, das an Klatsch und Tratsch aus der Nazi-Zeit nicht spart, und das niemanden überfordert, der vor wissenschaftlichen Büchern mit tausenden von Anmerkungen Respekt hat.« Deutschlandfunk Kultur

Bewertungen

Durchschnitt
20 Bewertungen
15
17 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
15
4 Sterne
3
3 Sterne
1
2 Sterne
1
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon aus-erlesen am 01.06.2024
Über die Verbindungen von Kapital und Politik in braunen Zeiten ... bis heute aktuell Was kann man nicht alles über Geschichte sagen?! Sie wiederholt sich, die dauert fortwährend an, sie ist unvergänglich. Auch wenn so manches in Vergessenheit geraten scheint, so ist es immer noch da. Es gibt also mehr als genug Fakten daraus seine Lehren zu ziehen.David de Jong hebt in seinem Buch die stete Aufarbeitung der Nazizeit in Deutschland hervor - wie aktuell das Buch immer noch ist zeigen unter anderem Videos vom teils gebildeten, gut verdienenden Mob, der vor einem Club mit Hasstiraden viral gegangen ist, bei dem die Fakten sicherlich im Hirn verankert sind, jedoch die Lehren daraus in den Weiten der hirnlosen Leere verloren gegangen sind."Braunes Erbe" nimmt große deutsche Konzerne, die seit gefühlten Ewigkeiten existieren und jede Wende mit Bravour gemeistert haben. Dazu gehören die Familien Quandt, Flick, von Finck, Oetker, Porsche und Piëch. Oder anders gesagt, BMW, Allianz, VW, Dr. Oetker und Krupp. Namen, die der deutschen Industrie Weltglanz vermachen. Doch unter der polierten Oberfläche müffelt der braune Rost. Nun aber die moralische Keule zu schwingen, wäre zu plakativ. Was wäre denn, wenn jeder Angestellte dieser Firmen aus moralischen Gründen kündigen würde? Nein, so einfach ist die Sache leider nicht. Als Leser muss man sich seine eigene Meinung bilden und entsprechend handeln. Dabei aber niemals das große Ganze aus dem Blick verlieren. Auch wenn's schwer fällt.David de Jong arbeitete als Wirtschaftjournalist und sollte für seinen Arbeitgeber europäische Firmen, besonders deutsche Firmen im Auge behalten und ihre Geschichte beleuchten. Dass die bereits genannten Firmen eine innige Beziehung zu den Machthabern in Deutschland der Jahre 1933 bis 45 hatten, ist kein Geheimnis. Der Schockmoment hält sich in Grenzen. Wer, wann, wie mit wem seine Macht erhielt, sie ausbaute, und vor allem mit welchen Mitteln, ist bzw. war bisher nur in Teilen bekannt.Hier hält man ein hochaktuelles Buch in den Händen, das wie ein Flakschienwerfer den braunen Himmel in leuchtendes Feuer taucht. Alle Fakten sind unantastbar. Stellungnahmen der beschriebenen (nicht angeklagten) Familien gab es nur sporadisch bzw. oft gar nicht. Eigene Studien - von den Familien beauftragt - sollten als Antwort, weil allgemein zugängig (was nur zum Teil stimmt), genügen. Dennoch hat David de Jong ein Buch geschrieben, das vor unumstößlichen Tatsachen nur so strotzt. Schonungslos und mit der nötigen journalistischen Distanz entlockt er dem Leser mehr als nur ein fassungsloses Staunen. Wer sich nach der Lektüre genötigt fühlt sein Leben daraufhin zu untersuchen, welche Verbindungen er zu den Familien hat - ein Blick in die Garage, in die Versicherungsverträge, in den Kleiderschrank genügen schon - wird feststellen, dass eine Aufarbeitung der Nazizeit zwar im mündlichen und schriftlichen Diskurs stattfindet, die wirtschaftlichen Verzweigungen und Abhängigkeiten davon aber fast unberührt erscheinen.Mit dem Wissen um die Auseinandersetzungen und Kriege von Guatemala bis Birma, von Nigeria bis Papua-Neuguinea, von der Ukraine bis ins östliche Mittelmeer, ist dieses Buch die Grundlage von noch vielen Büchern, die ihm folgen werden müssen. Und auch da werden vermutlich stellenweise die gleichen Namen stehen...
LovelyBooks-BewertungVon zbaubf am 28.07.2023
Absolute Pflichtlektüre für Geschichtsinteressierten. ZumTeil schwer zu ertragen.