Toxische Mutter-Tochter-Beziehung mit Showdown in Südspanien: Beste literarische Unterhaltung mit einer ganz eigenen Erzählstimme!
Sofia und ihre Mutter Rose fahren nach Spanien in eine Spezialklinik, weil Rose lange schon behauptet ihre Füße nicht mehr spüren zu können. Dr. Gomez, der Spezialist, versucht vor allem Mutter und Tochter voneinander zu lösen, die eine enge Beziehung haben, weil Rose darauf beharrt, Sofia als Unterstützung zu brauchen.Die Mutter-Tochter-Beziehung ist hochtoxisch, und ich habe sehr gehofft, dass Sofia es schafft, sich zu lösen. Nicht gerade hilfreich ist, dass sie von ihrem Vater keinerlei Unterstützung erhält. Mit seiner neuen Frau, die kaum älter als Sofia ist, lebt er in Athen, und weist seine Tochter bei einem Besuch ab.Deborah Levys Stil ist wild und eigenwillig, eindringlich, manchmal auch ein bisschen weird, aber ich mag sehr, wie sie schreibt. Die Mutter-Tochter-Beziehung ist psychologisch interessant aufgezogen, das Setting in Spanien ganz cool, die Krankheit der Mutter rätselhaft, mit Sofia und Ingrid hat das Buch sogar eine kleine queere Liebesgeschichte.Ich bin richtig versunken, habe das Buch überraschend gern gelesen. Es geht ums Abnabeln von der Familie, darum, den eigenen Weg zu finden. Thematisch eingrenzbar zwischen Psychologie, Freundschaft und Familie, dazu ein spanischer Strand mit aggressiven Quallen und eine ganz eigene Erzählstimme: Mich hat der Roman bestens unterhalten, weshalb ich ihn definitiv weiterempfehlen kann.