Ich bin auf die 3 Bücher der Baztran-Trilogie über die vor kurzem ausgestrahlten TV-Filme aufmerksam geworden und dachte mir, besser lesen als anschauen.
Der erste Band (Das Echo dunkler Tage) war richtig, richtig gut. Spannend, eingebettet in viel Lokalkolorit, so dass man die Landschaft selbst kennen lernen will, die Geschehnisse nachvollziehbar und tolle Protagonisten, insbesondere natürlich die Inspectora Amaia Salazar. Ich freute mich auf den zweiten Band.
Der zweite Band (Die vergessenen Kinder) bestätige anfänglich die Begeisterung aus dem Band 1. Dann wurde es aber plötzlich höchst mystisch und ich fragte mich bald welche Rolle denn der neu eingeführte Richter spielen sollte, auch weil das Verhalten der Hauptperson Amaia immer unerklärlicher wurde. Eine so abgeklärte Frau in einer glücklichen Beziehung, hat Angst die Zudringlichkeiten einer ihr nicht mal vorgesetzten Person zurück zu weisen? Und die Kartenlegerei, der mysteriöse FBI-Agent, die Kindheitserinnerungen usw., machen das Ganze auch nicht besser. Aber dennoch, jetzt wollte ich schon wissen, wie die Trilogie zu Ende geht.
In Band 3 (Der nächtliche Besucher) kam dann der neue Handlungsstrang mit den Gräbern dazu, was anfänglich interessant war, dann jedoch immer unglaubwürdiger wurde und so gar nicht mehr ins 21. Jahrhundert passte. Dazu wurden die Handlungsweisen der ¿Starinspectora¿ immer unverständlicher. Wieso konnte sie keine der zahlreichen Indizien deuten? Nur weil der Richter so gut aussah? Das mündete dann alles in die abstoßende und nicht vernünftig erklärte Affäre mit dem Richter, bei der die Inspectora den noch kurz zuvor innigst geliebten Ehemann und den kleinen Sohn mal kurz vergisst. Das hatte ¿Arztroman-Niveau¿ und nahm in der Geschichte viel zu viel Raum ein. Zudem macht es die Hauptfigur richtig unsympathisch. Und so kann sich das Romanende wohl nur eine Kitschautorin erträumen. Der geliebte Richter, der sich als der große Verbrecher herausstellt, was die Leser bereits im Band 2 geahnt haben, stirbt, praktisch in ihren Armen, aber der vergessene Ehemann steht ja sofort wieder liebend bereit. Der dritte Teil ist einfach nur zum Vergessen.